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Einleitung - Politikwissenschaft

Die Politikwissenschaft als Teildisziplin der Sozialwissenschaften beschäftigt sich mit den menschlichen Lebensbereichen Gesellschaft, Wirtschaft und Staat. Die tiefgreifenden Veränderungen in Wirtschaft und Gesellschaft verschonen auch den Staat (und auch die Politikwissenschaft) nicht. Transformation: „System X“ zu „System Y“! In gleicher Weise wie in der Wirtschaft bisher dominierende Misstrauenssysteme von Vertrauenssystemen abgelöst werden, in denen maximale Transparenz herrscht, stehen diese Transformationen zu den Werten Vertrauen und Transparenz auch in Politik und Staat unmittelbar an. Ähnlich „Ergebnisorientierter Führung“ muss auch ist auch im Staat „Ergebnisorientierte Politik“ (z. B. Mittels Zielvereinbarung) zu implementieren. Typische Zielvereinbarungen werden in den „Zehn Punkten für kreative Politik für eine Innovative Demokratie“ &xnbsp;vorgegeben. Das bisher besonders in Politik und Staat praktizierte „Parkinsonsche Gesetz, wonach sich Politik – wie Gummi – soweit dehnen lässt, wie Geld dafür zur Verfügung steht. Und für ihre eigene Sache hat sich die Politik in der Vergangenheit immer genug Mittel genehmigt. Mit den „Zehn Punkten für kreative Politik für eine Innovative Demokratie“ eröffnen sich enorme Einsparpotentiale in Politik und Verwaltung. Damit müssen jedoch viele Politiker ihre lukrativen Jobs ersatzlos streichen, siehe: das Thema eine „Politik ohne Berufspolitiker“ in www.internetpartei.at.

Das Ziel: „Kreative Politik für eine innovative Demokratie“

Die Antwort auf die in den begleitenden Seiten/Themenportalen aufgezeigten politischen Defizite und Machenschaften ist „kreative Politik“ zum Etablieren „Innovativer Demokratie“. Diese vorzubereiten und mögliche Aktivitäten dafür zu kommunizieren ist Ziel dieser Arbeit.

Für einen „Kapitalismus ohne Kapitalisten“: Wie diese „Zehn Punkte“, rasch und vollständig zu realisieren sind, wird beispielsweise am Systems der Kooperative Mondragón als Einstiegsszenario gezeigt (z. B.: Der Mindestlohns ist bei Mondragón mehr als ein Drittel höher als vom Gesetz vorgeschrieben. In der Regel verdient ein Geschäftsführer maximal nur das Viereinhalbfache – in Sonderfällen: das Achtfache - davon).

In weiterer Folge gilt als Ziel „eine Politik ohne Politiker“: Als Weiterentwicklung dieses Systems wird das Beispiel SEMCO („Management ohne Manager“) vorgestellt. Deren Erfolgsfaktoren werden für moderne Politik adaptiert (z. B. müssen SEMCO-Manager bereit sein, wenn erforderlich, den eigenen Job abzuschaffen).

Gleiches gilt für „Universitäten ohne Professoren & Schulen ohne Lehrer“:„Schneller als gedacht wird Big Data auch Einzug in Schulen und Klassenzimmer halten und damit das Schulsystem und das Lernen von Grund auf verändern.“(Siehe: Viktor Mayer-Schönberger und Kenneth Cukier, „Lernen mit Big Data“, Redline Verlag 2014). Typisches Beispiel dazu ist die „Khan Academy“.

Parteien müssen sich für Innovation und Veränderung öffnen

Damit Europa – besonders die EU – im globalen Wettbewerb mithalten kann, müssen heute neue Ideen entstehen, als Basis für morgige Prototypen. Nur wenn es diese Prototypen gibt, kann übermorgen „Neues“ entstehen. Werden heute die herrschenden Politikpraktiken und –modelle konsequent angegriffen, beschleunigt das radikale Innovationen in Politik und Demokratie. Doch das zu beobachtende beharrende Verhalten von Politik und Parteien, wird vermehrt von Krisen und „Disruptiven Störern“ bedroht. Über neue radikale Konzepte (z. B. digitale Transformation) sind die herrschenden Traditionen, Systeme und viele Institutionen des Staates zu bedrängen und letztendlich zu ersetzen.

Dazu sind unterschiedliche Zeitspannen für dringende Veränderungen und deren Folgen zu erkennen (Siehe auch: Jens-Uwe Meyer, „Digitale Disruption. Die nächste Stufe der Innovation.“ BusinessVillage GmbH Göttingen 2016, Pg.: 255f) :

„Kurzfristige Veränderung nötig“: &xnbsp;Änderungen in Gesellschaft und Wirtschaft (z. B. durch neue Technologien und globalem Wettbewerb), erzwingen radikale Schnitte bei Bestehenden (z. B. wegen wachsender Ungleichheit, weitgehender Unregierbarkeit&xnbsp; von Ländern, dramatischer Krisen, etc. ). Alternativ übernehmen Populisten (meist nur für kurze Zeit) die Macht (z. B. als Diktatur von Einzelinteressen und mittels kurzsichtiger Versprechen). Siehe „Putinisierung“ weiter oben.

„Mittelfristige Veränderungen starten“: Die weitere Digitalisierung verändert Formen wie wir lernen, arbeiten, leben. Es steht ein kompletter Umbruch des Wirtschaftssystems, der Gesellschaft und des Parteien- und Politiksystems an. Es macht vermehrt Sinn politische Gewohnheiten zu irritieren und zu stören. Dabei entstehen Alternativen zum traditionellen „Politikmarkt“ und es können sich neue Systeme etablieren (z. B. Trump als disruptiver Störer bei den Rpublikanern, Liquide Democracy & Delegated Voting einführen, kreative Politik für eine innovative Demokratie aufbauen, etc. ...).

„Langfristigen Wandel vorbereiten“: Viele Veränderungen durch Globalisierung, internationale Vernetzung, des technologischen Wettbewerbs und ein kaputtes politisches System zeigen, durch frühen Beginn des Wandels ist das politische System grundlegend zu erneuern. Idealerweise wird so eine etablierte Partei frühzeitig Teil radikaler Innovation und lässt vorrangig Querdenker und Regelbrecher aktiv werden, bevor diese in großer Zahl abwandern.

In Anlehnung an Jens-Uwe Meyer, „Digitale Disruption. Die nächste Stufe der Innovation.“ (BusinesVillage 2016) werden hier vier Innovationstypen von Parteien beschrieben (Pg.: 217fff):

1.       „Operative Innovatoren“: Kreativität und Innovationen sind hier in aller Munde und werden in sämtlichen Reden und Publikationen angesprochen. Doch eingesetzt werden neue Ideen eher nur im Politikmarketing, in der Überwachung der Bürger und insgesamt nur zur Verbesserung des Bestehenden. Visionäre, die strukturelle Veränderungen, Dogmen und Traditionen in Frage stellen, sind nicht erwünscht. Allzu große Veränderungen sind von diesem Parteityp nicht zu erwarten. Weitreichende Innovationen gibt es bei diesen Parteien nur in äußersten Ausnahmesituationen. Dieses Modell ist typisch für „Catch-all-Parteien“ oder „Allerweltsparteien“.

2.       „Innovative Optimierer“: Mittels basisdemokratischer Initiativen werden bestehende Prozesse und Programme beständig weiterentwickelt. Ab und zu werden spektakuläre Ideen angekündigt und manchmal auch umgesetzt. Vorrangig wird Bestehendes adaptiert, jedoch unter erneuerten Bedingungen und für aktuelle Bürgeranliegen. Es werden zu&xnbsp; vielen Themen und deren Varianten Lösungen erarbeitet und angeboten. Dabei geht es in der Regel um die beständige Optimierung des bisher erreichten. Es bleiben kaum Ressourcen, um Alternativen zum Bestehenden zu suchen und zu realisieren. Die zwei Schwächen dieser Parteien sind ihre mangelnde Innovationsfähigkeit und wenn überhaupt Politikinnovationen, dann die geringe Geschwindigkeit mit der sie Innovationen realisieren. Dieses Modell ist typisch für viele (noch) Volksparteien und Grüne Gruppierungen.

3.       „Strategischer Innovator“: An der Parteispitze definieren kreative Vordenker strategische Innovationsziele, die durch klare Vorgaben erreicht werden sollen. Interdisziplinäre Innovationsteams planen ambitionierte Projekte und definieren meist knappe Deadlines für deren Umsetzung. Weniger der Erhalt des Bestehenden, die Entdeckung des Neuen, ist das Ziel. Hohen Stellenwert haben dabei mutige kreative Ideen. Über Hierarchien kommen Innovationen vorwiegend top-down zu den Parteimitgliedern und Bürgern, und werden dort umgesetzt. Unter großen Veränderungsdruck dauert es zu lange, wenn nur von den obersten Gremien die strategischen Vorgaben kommen. Falsche strategische Vorgaben werden dabei existenzbedrohend. In diese Richtung weisen Politikinitiativen und Parteien wie die Piraten und in Österreich die NEOS. Auch Sebastian Kurz versucht sich mit seiner „Bewegung“ als Innovator zu etablieren?

4.       Proaktive Innovatoren“: Alle sind aufgefordert, ihre eigenen Ideen zu betreiben. Um vielversprechende Projekte bilden sich Netzwerke von Innovatoren, die diese unterstützen. Als Denkmuster gilt: Fehlschläge sind Lernchancen, aus denen neues Wissen gewonnen wird. Große Visionen bestimmen die Ziele: Wenn sich alle der&xnbsp; Förderung kreativer Ideen, deren Entwicklung und Umsetzung widmen, braucht es weniger Führungskräfte, eher kompetente Moderatoren die per kreativer Politik eine innovative Demokratie etablieren und entsprechend weiterentwickeln. In gleicher Weise ist das Potential von disruptiven Störern, Querdenkern und Regelbrechern zu moderieren und für „weltverändernde Regelbrüche“ zu begleiten. Zentrale Aufgabe der Moderatoren ist das Betreiben einer Parteikultur, die bestehende Praktiken stört, etablierte Regeln permanent hinterfragt, bricht und neue schafft. Dafür ist oftmals Altes zu zerstören. Einzig abhängig von umfangreichen Kompetenzen, ist der Zugang zur Herausforderung des Moderators unbeschränkt. Die lukrative Aufgabe des Moderators verspricht enorme Entwicklungs- und Entfaltungsmöglichkeiten. Die hier nachfolgend in zehn Punkten zusammengefassten Vorschläge für kreative Politik in einer innovativen Demokratie orientieren sich am Modell „Proaktiver Innovatoren“, und ist Programm von „www.internetpartei.at“ & „www.internetpartei.com“. Die Zukunftsfrage: Wie weit decken sich diese Erwartungen mit einer Liste Peter Pilz?

Details zu den Argumenten für den Politikwandel

Politik und Staat haben viele hochqualifizierte&xnbsp; Mitarbeiter und noble Budgets: Doch sie sind weitgehend immun gegen Erneuerung und Veränderung. In Gesprächen und bei Pressekonferenzen wird ständig von „frischen Wind geredet, produziert wird heiße Luft.“ Politiker und Beamte sind Teil von gestrigen Hierarchien, die durch mutige, flexible und begeisterte Innovatoren und kompetente Moderatoren zu ersetzen sind.

Die hier propagierten zehn Punkte für kreative Politik in einer innovativen Demokratie sind als Start eines länger dauernden Wandels vorgesehen. Anfangs werden dabei nur punktuelle Veränderungen von Staat und Verwaltung initiiert. Das Ziel ist eine kontinuierliche Verbesserung des gesamten politischen Systems. Letztendlich sollten dabei erneuerte Formen von Politik und Verwaltung entstehen, damit die massiven Veränderungen durch neue Technologien „allen“ Bürgern Vorteile bringen.

Politik ist nicht mehr linear (evolutionär) weiter zu entwickeln: Mittels radikaler Innovation (auch: Disruption), unter Nutzung neuer Technikangebote, sind Politik- und Verwaltungssysteme zu erneuern. Die Vorschläge dazu sind rasch und komplett als typische „First-Mover-Advantage“ (mit den Vorteilen der  zuerst Handelnden) zu realisieren – mit geringen Kosten und anfänglich mit wenig Aufwand. Nachzügler erwarten jedoch enorme Zusatzkosten und dramatische Krisen (siehe Russland, Ungarn, Türkei; neuerdings auch: Polen, Slowakei, Tschechien; etc. …).

1.       Die Registrierkassenpflicht für alle (auch Staat & Politik), stoppt Korruption und Verschwendung: Mit der generellen Registrierkassenpflicht sind auf Seite des Staates Einsparungen im zweistelligen Milliardenbereich zu finden – z.B. bei Förderungen, Subventionen und Ermessensausgaben – für transparente Politik.

2.       Im transparenten und optimierten Staat sind Überwachungs- und Kontrollkosten einzusparen: Allein durch die Einsparung politisch besetzter Jobs und bei Parteienfinanzierungen sowie bei Förderungen und Subventionen sind hohe Milliardenbeträge einzusparen. Für mehr motivierte Bürger: „Parteibücher“ als Karriereleiter werden überflüssig. Der Politikmarkt ist für neue Anbieter zu öffnen.

3.       Verbesserungsvorschläge werden jeweils mit der Hälfte der jährlichen Ersparnisse entlohnt: Verbesserungsvorschläge zu Staat und Verwaltung werden nobel mit der Hälfte der jährlichen Ersparnis belohnt. Beteiligen lohnt sich! Und der so optimierte Staat gewinnt auf Dauer. Mittels *“Disruption“ (radikaler Innovation) und über viele lohnende Verbesserungsvorschläge sind Staat und Politik zu erneuern (ist aktuell schon in Ansätzen zu erkennen).

4.       Steuergerechtigkeit (z. B. „Flattax für alle“: alle Einkommen werden z.B. mit 15 Prozent besteuert) mit minimalen Steuervermeidungs- und –kontrollkosten für Bürger! Damit entsteht ein legales Steuerparadies: Niedrige Steuern als globaler Vorteil – auf lange Sicht ein „Muß“. Regionalgeldsysteme garantieren monetäre Nachhaltigkeit und Unabhängigkeit.

5.       Bürger als Souverän - Die Wahlbeteiligung&xnbsp; ist bestimmend für die Zahl der Abgeordneten: Das Ende für „Abnicker“, Parteiräson und Klubzwang, Repräsentanten/Superdelegierte konzentrieren sich auf ihre Wähler. Medienmacht ist permanent zu überwachen/kontrollieren – und ist transparent zu machen!

6.       Das Ende des Lobbyismus. Kompetente Superdelegierte sind hier die neuen Spitzenverdiener: Ähnlich den Anwaltsgebühren werden Repräsentanten/Superdelegierte/Politikmoderatoren entsprechend dem monetären Gewicht der Entscheidung entlohnt. Geheimer Lobbyismus ist zu verbieten – wird so auch unmöglich!

7.       Dynamische Bildung - Wer den besten Unterricht liefert, bestimmt Regeln und Realisierung: Unterricht wird periodisch überprüft und bewertet. „Besserer“ Unterricht und „bessere“ Lehrmaterialien bestimmen die Lehraufträge. So sind Lernleistung und Unterrichtsqualität zu erhöhen, auch in Schulen ohne Lehrer/Professoren!

8.       Liquide Democracy in der Schule als Lernlabor für selbstverwaltete Schulen und Bürger: Autonome Schulen / Institutionen werden per Liquide Democracy & Delegated Voting **(LD & DV) von den Akteuren (Lehrer und Schüler / Eltern) selbstverwaltet. So wird breite Kompetenz zu LD & DV in der Bevölkerung aufgebaut.

9.       Liquide Democracy & Delegated Voting für dynamisches abstimmen & bewerten zu jeder Zeit: Liquide Democracy & Delegated Voting (LD & DV) ersetzt weitgehend periodische Wahlen. Superdelegierte werden zu Politstars auf Zeit. Kompetente Bürger ersetzen vermehrt Abnicker. Ziel ist eine Politik ohne (Berufs-)Politiker.

10.    Bürger im Mittelpunkt - Wählen & Politik bewerten einfach wie Geldbeheben oder Webeinkauf: Wählen & bewerten per Onlineplattform, z. B. am Bankomat oder per ***„Abstimmmobil“, für hohe Politikqualität. Dafür ist die Bankomatdichte zu erhöhen. Per Aufforderung wird das Abstimmmobil regelmäßig vorbei gebracht.

*Disruption: Mittels radikaler Innovation werden bisher gewohnte Abläufe entweder abgeschafft oder auf völlig neue Weise erledigt. Die Zehn Punkte sollten radikale Veränderungsprozesse in Politik, Staat und Verwaltung auslösen. Nach Schumpeter sind mittels schöpfen & zerstören alte Strukturen zu verdrängen und schließlich zu zerstören, um Platz für eine Neuordnung und –kombination des Systems und deren Faktoren zu ermöglichen. Diese Erneuerungen treten, besonders in Zeiten bahnbrechender (technischer) Innovationen und damit verbunden mit gesellschaftlichen Wandel, gehäuft auf. Diese auch als Revolutionen zu bezeichnenden Wirtschaftsschwankungen sind als Konjunkturzyklen bekannt. Aktuell befinden wir uns im Übergang zum 6. Kondratieffzyklus.

**Liquide Democracy & Delegated Voting (LD & DV): Als direktdemokratisches System, das mit repräsentativen Elementen ergänzt wurde, dient es der gemeinsamen Entscheidungsfindung. Dabei können Personen entweder die Stimme selbst abgeben, oder jemand für seine Stimmabgabe bevollmächtigen (auch mittels Mehrfachdelegation als „Superdelegierter“). Die Hoffnung dabei ist, dass sich jeweils die Stimmen bei kompetenten Personen oder auch Gruppierungen (z. B. eine politische Partei) häufen. Die gezielte Information der Bürger ist dabei die neue Herausforderung. (Siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Delegated_Voting).

***Abstimmmobile: Das sind z. B. Satelitenhandys, die mit einer AbstimmApp ausgestattet sind und auf einfache Weise ab stimmen und bewerten per LD & DV anbieten. Zusätzlich sind damit sämtliche Behördengänge durchzuführen und es werden alle Notrufe angeboten. Im Zuge technologischer Weiterentwicklung kann dies genauso eine Smartwatch, ein kleiner Stick oder eine Identitätskarte etc. … sein.

Neue Akteure für moderne Politik

Die in der Politik herrschenden Eliten verhindern mit allen Mittel die Erneuerung von Politik, Demokratie und Staat. Das Ziel von&xnbsp; www.internetpartei.at: Plutokratische Systeme (als Herrschaft der Reichen und deren Lobbyisten) sind zur „Politik ohne Politiker“, als Herrschaft vieler motivierter Bürger, zu erneuern. Für Lobbying, heute noch – nach den Medien als vierte Macht - die „fünfte Gewalt“ im Staate, ist dann kein Platz mehr! Weder Berufspolitiker die von und für die Politik leben, noch Menschen die sich überhaupt nicht um Politik kümmern, sind das Ziel: Die beste Basis für Demokratie und Staat sind Bürger die Politik als wichtig anerkennen und sich gelegentlich auch damit befassen. Diese Menschen sind in erster Linie als Ideengeber für die Erneuerung von Politik und Demokratie anzusprechen. Dafür wird www.internetpartei.at aufgebaut.

Ähnlich wie bei SEMCO müssen auch in Politik die Akteure in letzter Konsequenz bereit sein, ihren Job abzuschaffen, wenn kein Bedarf mehr dafür besteht. Der Gegenentwurf zu „Parkinsons“ ungebremsten Bürokratiewachstum und für einen „Kapitalismus ohne Kapitalisten“ wie ihn SEMCO und auch Mondragón Corporation Cooperativa praktizieren. &xnbsp;Freie Medien als „vierte Gewalt“ im Staate, müssen ihre politische Kontrollfunktion erfüllen. Andererseits hat für die Medienmacht strikte Kontrolle durch Politik und direkt durch kompetente Bürger zu gelten – auch als Schutz vor Manipulation durch Medien! &xnbsp;Die sinkende Geldqualität staatlicher Währungen ist unbedingt durch Regionalwährungen zu kompensieren. Das „Schein-Geld-System“ des Staates erfüllt, besonders unter Krisenbedingungen, immer weniger die erwarteten Aufgaben. Dagegen weisen Regionalwährungen Wege aus Wirtschaftskrisen (Siehe z. B. „Wörgler Schwundgeldexperiment“ von 1932 bis 1933). Dafür sind staatliche „Geldkartelle“ aufzubrechen und für Wettbewerb zu öffnen. Über Regionalgeldsysteme ist die Zusammenarbeit in und über Regionen zu intensivieren. Als Konsequenz dieses Wandels in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik wird sich auch die Art wie wir lehren und lernen radikal verändern: Die Antwort ist eine Ära des permanenten Lernens und der ständigen Verbesserung unseres Weltverständnisses (Viktor Mayer-Schönberger und Kenneth Cukier, „Lernen mit Big Data“, Redline Verlag 2014, Pg.: 80).

In Abwandlung von Ricardo Semlers Empfehlungen (in: Semlers „Management ohne Manager“), sollten sich Politiker nicht als bevormundende „Eltern“ aufführen. Und Bürger sind nicht wie Unmündige zu behandeln. Ein Staat sollte sein Schicksal in die Hände seiner Bürger legen, damit das Schwierigste gelingt: „Die Bürger beteiligen sich aktiv für Staat und Politik, für ständige Verbesserung von Politik und Demokratie.“ Dazu wird auf Mondragón als repräsentatives Erfolgsmodell eines „Kapitalismus ohne Kapitalisten“ verwiesen: Nicht Machtausübung per Vorschriften, sondern Achtung, Respekt und Vertrauen bringen moderne Staatssysteme zur Entfaltung. Ungleichheit ist, durch wachsende Bürgermacht und Bürgerbeteiligung in Politik und Staat, zu reduzieren. Das Ziel ist mehr Chancengleichheit und Generationengleichheit (siehe: Theorie Y).

Eine Bestandsaufnahme

Für eine „bessere“ Zukunft gibt es kein weiter so. Typische Probleme wie: Populismus, Staatsschulden, Stagnation, Ungleichheit, Unterbeschäftigung, Korruption, Kriminalität, Klimawandel, Migration, Umweltverschmutzung, Resistenzen (Killerkeime), etc. erfordern Veränderungen in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft. In der Wissens- und Bildungsgesellschaft und auch unter den Bedingungen der Globalisierung gelten Innovation und Kreativität als die wertvollsten Rohstoffe. Die Antwort lautet: „Radikale Innovation“ für Politik und radikaler Politikwandel.

Aktuelles Dilemma: Politik wird noch in gleicher Weise wie vor hundert Jahren betrieben. Doch die Rahmenbedingungen haben sich verändert. Dafür sind Institutionen und Handlungen zu erneuern. Die Erneuerung der traditionellen Politik ist zu wenig: Politik ist komplett neu zu strukturieren, viele darin bestimmende Gebräuche und Gewohnheiten sind zu entsorgen. Werden nicht alle nachfolgend in den angeführten zehn Punkten voll und gleichzeitig umgesetzt, wird sich die schon erkennbare Postdemokratie zur plutokratischen Realität – zur Herrschaft der „Geldelite“. &xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;

Das Ziel dieser Texte ist die Realisierung einer „Politik ohne Politiker“: Nach SEMCOs „Management ohne Manager“ müssen auch Spitzenpolitiker und –beamte breit sein, im Rahmen der Umgestaltungen, auch ihren „eigenen Job abzuschaffen“. Wie die politische Realität zeigt, sind diese Änderungen (siehe die nachfolgenden erweiterten &xnbsp;„Zehn Punkte“) gegen den Widerstand herrschender politischen Eliten, von betroffenen Bürgern einzufordern und durchzusetzen – dafür braucht es einen „Kapitalismus ohne Kapitalisten“.

„Industrie 4.0“ und „Autonome Fahrzeuge“ sowie viele Medizinbereiche und der Gesundheitsmarkt als typische Basisinnovationen des „Sechsten Kondratieffs“ ermöglichen lange Phasen von Prosperität, Vollbeschäftigung und Wohlstand bei den frühen Nutzern. Die ist gilt jedoch nur für Regionen, die mittels schöpferischer bzw. kreativer Zerstörung, ihre Prozesse, Strukturen und Institutionen neuordnen.

Wir sind aktuell Zeugen massiver Umwälzungen in der Wirtschaft (auch: „Disruption has already happened“):

·         „Taxifirma ohne Taxis“: Der weltgrößte Fahrtenvermittler (Uber) betreibt keine Taxis.

·         „Zimmervermittler ohne Zimmer“: Der weltgrößte Zimmervermittler (Airbnb) betreibt keine Zimmer.

·         „Einzelhändler ohne Lager“: Der weltgrößte Händler (Alibaba) betreibt keine Lager.

·         „Filmeanbieter ohne Filme“: Der weltgrößte Filmeanbierter (Netflix) betreibt keine Kinos.

·         „Soziales Netzwerk ohne soziale Strukturen“: Die weltgrößte Medienplatform (Facebook) liefert keine Inhalte.

·         „Geldverleiher ohne Geld“: Die derzeit am schnellsten wachsende Bank (SocietyOne) verfügt über kein eigenes Geld.

·         „SW-Anbieter ohne Programmierer“: Die weltgrößten Softwareanbieter (Apple, Google, Facebook) schreiben keine Apps.

·         „Kommunikationsanbieter ohne Kommunikationsnetze“: Die weltgrößten Kommunikationskonzerne (Skype, WhatsApp, Facebook Messenger, Viber) besitzen keine Netze.

·         „Busreisenanbieter ohne Buse“: Die Firma „FlixBus“ als der größte Fernreiseanbieter besitzt keine Buse.

·         Das Ziel dieser Arbeit: „Eine Internetpartei ohne Politiker für evolutionäre Politik.“ Selbstführende und selbstorganisierte Teams brauchen immer weniger Politik von außen. Freiheit, totale Information, Transparenz und Vertrauen sind die Basis für Selbstorganisation, Selbstverantwortung und Selbstregierung.

Diese Liste ist künftig um vier Punkte zu erweitern – mittels radikaler Innovation in Staat und Politik:

·         Trendumkehr: Gegen die wachsende Ungleichheit ist ein „Kapitalismus ohne Kapitalisten“ durchzusetzen!

·         Paradigmenwechsel im Gesundheitswesen: Heilen durch Ursachen suchen, weniger Symptome behandeln.

·         Lernen und Bildung verändern: Von „Schulen/Universitäten ohne Lehrer/Professoren“ - zu Lernteams.

·         Selbstregierung und Selbstorganisation für optimale Politik, mittels „Politik ohne Politiker“, durch Teams.

Das vorherrschende Wirtschaftssystem ist zum „Kapitalismus ohne Kapitalisten“ weiter zu entwickeln, so die Mission von www.internetpartei.at. „Den Menschen auf Geiz und Gier zu reduzieren, ist doch eher eine Karikatur. Menschen wollen Anerkennung, sie wollen geschätzt werden, für das was sie tun.“ (Giacomo Corneo in „Öffentliche Hand: Kapitalismus ohne Kapitalisten“, Tobias Miller, 6.11.2014, in: www.berliner-zeitung.de/wirtschaft/oeffentliche -hand-kapitalismus-ohne-kapitalisten-98990). Dafür ist eine breite Vertrauensbasis in der Zivilgesellschaft aufzubauen.

Eine neue Basis für Bildungserfolge vorbereiten

Im Gegensatz zum wachsenden Wissensbedarf konstatiert Helmut Schliesselberger (beispielsweise in SN – 22.12.2016, pg.: 3 unter dem Titel: „Die anderen Risikoschüler“), dass es nach der Begabungsexpertin Claudia Resch, „Zum einen [haben wir] eine relativ große Gruppe an Risikoschülern, die schlichtweg nicht über die notwendigen Kompetenzen verfügen, zum anderen aber, dass die Gruppe der Spitzenschüler immer kleiner wird.“ Beim Vergleich der PISA-Ergebnisse der letzten zehn Jahre [sei] der Anteil der Spitzenschüler in Österreich um ein Viertel, von 20 auf 15 Prozent gesunken“ Es gelte nicht nur die Defizite zu behandeln, auch die Begabungsförderung ist vermehrt zu betreiben. Als Aktivität gegen die Durchschnittsfalle für mehr exzellente Leistungen sind begabungsfreundliche Maßnahmen zu setzen. Mittels flexibler Lernorganisation durch geeigneter Teamarbeit und Offenheit ist die Schulkultur zu verändern: Für „klügere Schulsysteme“, die jeden Schüler genügend Chancen geben und dauerhaft zu höheren Leistungen motivieren.

&xnbsp;„Sprechende Übungsbücher, Schulaufgaben, die von den Schülern lernen – vieles, was heute noch undenkbar scheint, ist morgen schon Alltag.“ Damit beschreiben die Experten Viktor Mayer-Schönberger und Kenneth Cukier („Lernen mit Big Data“, Redline Verlag 2014) die sich öffnenden Möglichkeiten und bevorstehenden Umwälzungen, die weit über den Bildungsbereich hinaus reichen. Big Data bedeutet eine Revolution für Gesellschaft, Wirtschaft und Politik: Dabei wird unser Denken zu Gesundheit, Erziehung, Innovation, und vieles mehr, völlig umgekrempelt, mit Ergebnissen, die bisher undenkbar waren („Big Data“, Viktor Mayer-Schönberger/Kenneth Cukier, Redline Verlag 2014).

Die Vision eines „Gesundheitssystem ohne Ärzte“ realisieren: Besonders Bildungsangebote zum Thema Gesundheitspflege schon ab der Grundschule vorsehen, &xnbsp;krankheitsfördernde Verhaltensweisen sind aufzuzeigen und zu beseitigen, soziale Unordnung ist aufzulösen. Die Zusammenhänge zwischen Körper, Seele, Geist und Natur &xnbsp;sind ernst zu nehmen: Gesundheit und wenn erforderlich, ganzheitliche Heilung von Körper und Seele erfordern in der Regel nachhaltige Lebensstiländerungen.

Transparenzgrundsatz: „Jeder muss Zugang zu allen Informationen erhalten.“ Selbstverantwortlich agierende Menschen dulden keine Geheimnisse. Mit diesen Änderungen ist eine „Politik ohne Politiker“ zu realisieren. Die noch verbleibenden Politiker werden zu „Ermöglichern“ – zu „Politikmoderatoren“ – im Vertrauenssystem.

Die Firma SEMCO ist seit etwa 1980 erfolgreich mit dem Prinzip „Management ohne Manager“: Darin wurden Hierarchien beseitigt und durch selbstgesteuerte Teams ersetzt. Führung wird zur Selbstorganisation, zu Empowerment und demokratischen Management (z. B. die Teammitglieder bestimmen über Neuaufnahmen und eigenen Lohn).

Das erfolgreiche Genossenschaftsmodell von Mondragón Corporation Cooperativa (MCC): Typisch ist der hohe Grundlohn (z. B. 2014: 1500 Euro), Manager erhalten das vier- bis maximal das achtfache der einfachen Angestellten. Erreicht ein Bereich eine unüberschaubare Größe, wird eine neue Produktionslinie als Neugründung ausgegliedert (üblich sind Firmen von weniger als 500 Beschäftigten). Demokratische Abstimmprozesse: Als Arbeiter und Eigentümer werden auch schwierige Entscheidungen gemeinschaftlich beschlossen. Personenbezogene Firmenpolitik: Darin stehen die Arbeit und nicht das Kapital im Vordergrund. Besonders in wirtschaftlich schwierigen Zeiten bewährt sich das Model, es baut auf Transparenz und Teilhabe: In Krisen wird Solidarität gelebt, z. B. werden, wenn erforderlich, vorübergehend die eigenen Entgelte abgesenkt. Im baskischen Genossenschaftsverbund Mondragón sind weltweit mehr als 80000 Menschen in Industriebetrieben, Einzelhandel, Banken und Versicherungen tätig. Jeder Genossenschafter hat eine Einlage („socio“) von ca. 15000 Euro zu leisten, die als Investitionskapital dient. Dafür gibt es eine Gewinnbeteiligung.

Ähnlich dem Erfolgsmodel Toyota Produktionssystem (TPS) ist auch in Staat und Politik Verschwendung zu beseitigen. Kontinuierliche Verbesserung als Denkmuster: z. B. über Verbesserungsvorschläge der Betroffenen, als Verbesserung in vielen kleinen Schritten, durch entsprechende Entlohnung, Anerkennung, Motivation und Selbstverwirklichung.

Für die ständige Verbesserung unseres Weltverständnisses: Ausbildungs- und Bildungsangebote zu jeder Zeit und an jedem Ort, zu jedem Thema, für permanentes Lernen. Dafür ist nicht nur die Art, wie wir lernen, auch die vermittelten Inhalte sind zu verändern. Wenn auch die moderne Welt nicht riskanter wird, so gewinnen wir doch mehr Verständnis für die Wahrscheinlichkeiten, Unsicherheiten und Risiken. Doch: Viele „Gewissheiten“ lösen sich auf.

„80 bis 90 Prozent der bestehenden Arbeitsplätze werden nicht haltbar sein ohne IT-Grundkenntnisse“, so die Warnung des für die Digitalisierung zuständigen EU-Kommissars Günther Oettinger (2.9.2016, Forum Alpbach). Es geht nicht nur um Technologien, die ersetzt oder vollständig verdrängt werden, sondern um Dienstleistungen, Produkte, Verfahren, Denkweisen, Prozesse, Systeme und ganze Kulturen die abgelöst beziehungsweise „zerschlagen“ werden. Die aktuellen „Pionier- und Gründerzeiten“ bieten neue Positionierungen: Durch nutzen der Chancen werden phantastische Erfolge möglich. Mit „weiter wie bisher“ drohen rasche Pleiten und Abstiege. Die erforderlichen Neuorientierungen betreffen Bildungs-, Gesundheits- und Politiksysteme, staatliche Verwaltungen, die gesamte Gesellschaft. Nicht nur die Technologien, sondern Demographie, Klimawandel und Migration zwingen&xnbsp; Gesellschaft, und damit verbunden den Staat, zu fundamentalen Veränderungen.

Die Strategie: Mit noch besseren Politik-Angeboten ist die wachsende Macht der Populisten einzuschränken!

Die Lösung: Die „Zehn Punkte“, sind rasch und vollständig zu realisieren!

Die hier gelisteten Themen sind der Politik längst bekannt und als dringend erkannt worden. Doch für ihre Realisation müssten „traditionelle“ Politiker in letzter Konsequenz sogar ihre lukrativen Jobs und ihre Macht abschaffen, was nicht zu erwarten ist! Daher müssen Initiativen von Seite der Bürger die Erneuerung von Politik und Staat anstoßen. &xnbsp;Für diese Erneuerung wird www.internetpartei.at eingerichtet: Die hier beschriebenen Akteure müssen in Erfüllung der obigen zehn Punkte, bereit sein, abschließend auch ihre Jobs abzuschaffen. (Siehe auch:&xnbsp; Herbert Paierl/Markus Heingärtner; „Reformen ohne Tabu“, Molden Verlag 2011. www.rechnungshof.gv.at/; „Verwaltungsreform 2011“).

Neue politische Dienstleister: Kompetente „Politikmoderatoren“. Ihnen bieten sich vielfältige Chancen: Dank ihrer Kompetenz sind sie z. B. als Superdelegierte (z. B. per Liquide Democracy) optimal für moderne Politik vorbereitet.

Einziger „Nachteil“: Viele hochbezahlte traditionelle Politiker und politische Jobs sind dabei abzuschaffen.

Viele Vorteile: Kurzfristig entstehen viele neue lukrative Aufgaben für selbstverantwortlich agierende Bürger.

Die beschriebenen Aktivitäten orientieren sich an Erfolgssystemen wie TPS, Open Source & LDL, SEMCO & „Management durch Empowerment“ von Kenneth Blanchard. Diese Erfahrungen werden hier für Politik adaptiert.

 

Politik ist zu modernisieren und zu erneuern – „Langform der Zehn Punkte“

Demokratieverbesserung zum Nulltarif: Die nachfolgend beschriebenen Änderungen verursachen geringe bis keine Kosten bei ihrer Einführung, erbringen in kurzer Zeit jedoch massive Einsparungen bei öffentlichen Ausgaben. Zusätzlich steigen Moral und Vertrauen der Bürger gegenüber Politik und Staat. Das Ziel ist mehr Engagement der Bürger: Für Wachstum, gegen Ungleichheit und gegen Schulden.

Hier werden elementare Regeln für moderne Politikbeteiligung aufgelistet. Die zehn Punkte zeigen Optionen, über die bisher nur Eliten verfügten. Ziel ist die Beseitigung gefährlicher sozialer Ungleichheit: Eine funktionierende Demokratie muss alle beteiligungsbereiten Bürger in die Politikgestaltung einbinden. Dafür ist hohe Beteiligungskompetenz vorzubereiten. Besonders die Menschen vor Ort sind stärker in die Lösung der Probleme einzubinden. Deren Fähigkeit zur Selbstorganisation und Selbstverantwortung ist zu fördern und zu nutzen (siehe z. B.: Elinor Ostrom, 2011, Thomas Piketty 2014, Paul Mason 2016, Anthony B Atkinson 2016).

Zu Pkt. 1: Gleiche Rechte und Pflichten für alle. Nach der Registrierkassenpflicht für die Bürger muss auch der Staat mit gutem Beispiel vorangehen: Die „Registrierkasse für alle Geschäfte des Staates“ ist sofort zu etablieren. Nur wenn alle Finanztransaktionen des Staates offen einsehbar sind, wird Korruption und Verschwendung unmöglich. Gleichzeitig hebt es die Moral der Bürger, die sich bisher schon als „Untergebene“ dieser Pflicht unterwerfen mussten. Damit wird offensichtlich, wofür der Staat das eingesammelte Steuergeld verwendet: Jeder ausgegebene Betrag wird über eine Datenbank im Internet offengelegt (z. B. werden auch alle vom Staat bezahlten Löhne, Subventionen, Förderungen und Entschädigungen offengelegt). Aus den vielen angebotenen Daten sind entweder über einfach zu erstellende Kosten– / Nutzenvergleiche sämtliche Ausgaben sowie auch Steuern und Gebühren sofort auf ihre Sinnhaftigkeit zu überprüfen und zu korrigieren (siehe auch Pkt. 3) oder per Big Data Zusammenhänge zu entschlüsseln und Vorhersagen zu machen.

Ergebnisse: Auf diese Weise sind nach einer mehrjährigen Einführungs- und Lernphase über 20 Milliarden Euro pro Jahr an Ausgaben des Staates einzusparen. Die Registrierkassenpflicht hat genauso auch für alle Pflichtentgelte wie an Kammern, GIS, Asfinag, staatliche Energieversorger, Kirchenbeitrag, EU-Beitrag, etc. … zu gelten. Über diese öffentlichen Daten kann jeder interessierte Bürger nach Einsparpotentialen suchen und wirksame Kontrolle durchführen, die sich sofort für alle lohnen, &xnbsp;beispielsweise wenn „unnötige Ausgaben“ entdeckt werden. Aktives Beteiligen wird zum individuellen Geschäft. Die Macht der abgeschotteten „Roundtables“, diskreter „Eliteklubs“ und geheimer „Bruderschaften“ ist damit zu brechen!

Zu Pkt. 2: Alle staatliche Aktivitäten sind transparent zu machen: z. B. über öffentliche Datenbanken / „Datafizierung“. &xnbsp;Alle Bestellungen, Beförderungen und Entlassungen im öffentlichen Dienst und öffentlichen Funktionen sind offen zu legen. Politische Jobvergaben, z. B. die in Abhängigkeit vom Parteibuch vergeben und entschieden werden, sind abzustellen und rückgängig zu machen! Freunderlwirtschaft, Kumpanei und Korruption sind strikt zu sanktionieren. Das „antike“ Amtsgeheimnis ist restlos zu beseitigen. Auf Basis der Datafizierung lassen sich sämtliche Kontroll- und Überwachungsaufwände einsparen und vereinfacht gleichzeitig die Nutzung von Big Data Instrumenten zur Optimierung von Staat und Verwaltung (siehe auch Pkt. 3). Einstiegsbeschränkungen im Politikmarkt (z. B. 5 % Klauseln) sind für neue Institutionen/ Parteien/Kandidaten zu senken – besser: vollständig zu beseitigen. So erhalten etablierte Politikanbieter auch immer wieder die Chance, durch Kooperation, Fusion oder Übernahme neuer Konkurrenten sich zu Erneuern – für Kontinuität und Wettbewerb in der Politik.

Ergebnisse: Neben den Kontrollaufwänden ist bei einer sehr großen Zahl an Bürgern hohe Motivation für die aktive Beteiligung, Mitwirkung und Verbesserung des „eigenen“ Staates und der „eigenen“ Verwaltung zu begründen. Alle Verhandlungen (z. B. für internationale Verträge) und deren (Teil-) Ergebnisse sind offen zu legen. Aufgaben und Jobs werden an die jeweils beste Person vergeben. Korruption und auch Lobbying sind so deutlich zu reduzieren. Die bisherige Dominanz der Parteizugehörigkeit (des „Parteibuches“), als wichtiges Entscheidungs- und Berufungskriterium ist sofort zu beenden.

Zu Pkt. 3: Wie schon in Pkt. 2 gezeigt, bieten die öffentlich zugänglichen umfangreichen Datenbestände riesige Einspar- und Optimierungspotentiale. Nach Art einer Whistleblower-Homepage (z. B. www.volksanwalt.at) sind Verbesserungsvorschläge für die öffentliche Verwaltung einzureichen (Ähnlich den betrieblichen Vorschlags- und Verbesserungssystemen, die längst schon Standard innovativer Firmen sind). Sämtliche realisierten Verbesserungsvorschläge sind, im Verhältnis zur Verbesserung, zu belohnen: Wer Verschwendung aufdeckt erhält die Hälfte der jährlichen Einsparungen. Mitdenken muss sich lohnen! Ziel ist die Beseitigung jeglicher Verschwendung in Politik und Staat. Mittels plausibler Begründung ist von jeder Institution oder Organisation, vorrangig in Staat und Verwaltung, eine Rechtfertigung der geübten Praxis zu verlangen und zu diskutieren. Jedoch für nichtplausible Nachfragen sind die Aufwände vom Nachfrager zu bezahlen, ansonsten sind sie vom befragten Bereich, zu finanzieren.

Ergebnisse: Der aktive Wettbewerb um permanente Verbesserung von Staat und Verwaltung wird zum lohnenden Geschäft: Jeder eingereichte Verbesserungsvorschlag wird geprüft und soweit möglich, rasch realisiert. Der jeweilige Autor erhält als Abgeltung/Belohnung die Hälfte der in einem Jahr sich ergebenden Einsparungen. Typische Beispiele für massive Einsparungen sind: Die Umgestaltung der 22 paritätisch besetzten Sozialversicherungen, der Bundesrat und das Amt des Bundespräsidenten. Die aufwändige Struktur von neun Bundesländern ist durch dynamische Verbünde aus Supergemeinden abzulösen.

Zu Pkt. 4: Steuergerechtigkeit: Steuern und Abgaben auf Arbeit, Kapital/Vermögen, Erbschaften und Stiftungen sind anzugleichen. So ist Ungleichheit zu verhindern/zu beseitigen. Unter der Bezeichnung „Flattax“ wurden bisher schon innovative Ansätze aufgezeigt und diskutiert (z. B. Paul Kirchhof, 2005 & 2006). So sind unproduktive Steuerberatungs- und Steuervermeidungsaufwände einzusparen. Nach Laffer (siehe: Lafferkurve) sind so oftmals auch höhere Nettosteuererträge zu erreichen. Vordringliche Aufgabe auf internationaler Ebene: Besonders die Auswege „Steueroasen“ und Steuerbetrug sind offenzulegen und so einzudämmen – besser: Komplett unmöglich zu machen! Neue Wege aus Finanz- und Wirtschaftskrisen: Komplementärwährungen oder regionale Geldsysteme müssen den Bedürfnissen der Menschen dienen – im regionalen Wirtschaftskreislauf. Sie ergänzen staatliche Geldmonopole und sorgen für mehr Wettbewerb im Geldmarkt.

Ergebnisse: Grundsätzlich gilt für alle Einkommen (z. B. auch für Stiftungen) eine Einheitssteuer (z. B. in Höhe von 15 Prozent). Über einen Grundfreibetrag von 1500 bis 2000 Euro (z. B. als Einschleifregelung) pro Monat ist eine Einkommensumverteilung zu Geringverdienern vorzusehen. Einzelne Regionen organisieren eigene Geldsysteme. Alternative Währungen können auch vor globalen Finanzspekulanten schützen und sorgen für eine sichere Geldversorgung einzelner Regionen auch in Krisenzeiten.

Zu Pkt. 5: Vom bisherigen Klubzwang der „Abnicker“ (z. B.: Marco Bülow, 2010), zur Abgeordnetenverantwortung gegenüber den Wählern: Die Wahlbeteiligung bestimmt jeweils die Zahl der Abgeordneten. So wird der Wähler wieder zum Souverän: Die Repräsentanten/Abgeordneten müssen sich wieder mehr um >>ihre<< Wähler kümmern; Parteiräson und Klubzwänge werden nebensächlich und dies auch bei der Kandidatenauswahl. Bisherige Partei- und Elitenmacht wird wieder zur Bürgermacht! Medientransparenz: Die Medienmacht als sogenannte „vierte Gewalt im Staate“ ist offen zu legen und deren Wirkung ist permanent zu kontrollieren. Deren Folgen sind permanent öffentlich zu diskutieren. &xnbsp;Erforderliche Bürgerkompetenz dafür ist zu fördern. Öffentlich rechtliche Medien sind unabhängig von Werbeeinnahmen und von Interessenspolitik zu betreiben. Der Wettbewerb der Medienanbieter um die lukrativen öffentlichen Informationsangebote ist abzusichern.

Ergebnisse: Wird die Zahl der Mandate mit der Wahlbeteiligung gekoppelt, müssen sich die Kandidaten/Superdelegierte aktiv um ihre möglichen Wähler kümmern. In gleicher Weise werden öffentlich-rechtliche Medienaufträge per Abstimmung durch die Hörer & Seher vergeben. Öffentlich-rechtliche Medienangebote sollten weitgehend werbefrei sein.

Zu Pkt. 6: Entlohnungen der (und in der) Politik, entsprechend der wirtschaftlichen und sozialen Lage, sind als&xnbsp; Bonussysteme nach Leistungskriterien zu gestalten: Entsprechend dem Engagement wird politische Aktivität belohnt. Auch ein wichtiger Faktor ist dabei ob die politische Tätigkeit haupt- oder nebenberuflich ausgeübt wird. Gegen Verschwendung: Erfordernis und Zweck jeder Politik- und Verwaltungsebene ist permanent zu überprüfen/diskutieren (z.B. nach Kriterien der Subsidiarität und Rationalität – Siehe Pkt. 2 & Pkt. 3). Lobbyismus als „fünfte Gewalt im Staate“ ist auf minimale Bereiche einzuschränken und kompromisslos offen zu legen. Fachlich kompetente Superdelegierte können per Liquide Democracy & Delegated Voting (LD & DV) zu &xnbsp;neuen Spitzenverdienern in der Politik aufsteigen. Das Subsidiaritätsprinzip ist konsequent zu realisieren: Aufgaben die vor Ort zu erledigen sind, müssen auch in den örtlichen Stellen erfüllt werden (z. B. von der Gemeinde). Und an die EU sind nur über das Nationale hinausgehende Kompetenzen abzugeben. Die subsidiäre Kompetenzverteilung ist regelmäßig zu überprüfen. &xnbsp;&xnbsp;

Ergebnisse: Bisherige Abgeordnete werden in Liquide Democracy & Delegated Voting von Superdelegierten ersetzt. Einige erfahrende Politiker entwickeln sich beispielsweise zu Politikmoderatoren weiter. Strikte Subsidiarität realisieren: Bürgermeister und Gemeinderäte von Supergemeinden (zwischen 5000 und 15000 Bewohner) werden zur Basis lokaler und regionaler Politik.

Zu Pkt. 7: Besonders in der Bildung hat Subsidiarität zu gelten: Sämtliche Ausbildungsverantwortung ist vor Ort zu platzieren. Nur gemeinsame Aufgaben sind zu zentralisieren (z. B. Entlohnung, Erstellung von Lehrbehelfen, etc.&xnbsp; … ). Dabei gilt: Bildung ist zu dynamisieren. Wer erfolgreicher lehrt und unterrichtet bestimmt die Regeln und deren Realisierung (z. B. die Lehrstoffauswahl und die Aufbereitung&xnbsp; der Inhalte, etc. … ). Hier ist besonders die Wissenschaft gefordert: Bei möglichst vielen Menschen sind Eigenschaften wie Selbstverantwortung, Selbstorganisation, Lern- und Beteiligungsbereitschaft zu begründen und zu bestärken. Vorbildlich sind die Visionen von Viktor Mayer-Schönberger in „Lernen mit Big Data“ (Redline Verlag 2014). Bisher dominieren vorrangig evolutionäre Innovationen in Bildung und Ausbildung. Doch die sich häufenden Bildungsdefizite und Krisen verlangen auch in diesen Bereichen revolutionäre Innovationen (auch: radikale oder disruptive Innovationen). Dabei hilft es weniger die Bedürfnisse der Betroffenen zu erheben. Häufig eignen sich kleine Bereiche, die für etablierte Systeme wenig attraktiv sind, für den Ersteinsatz von disruptiver Innovation. &xnbsp;Schritt für Schritt sind einzelne Bereiche zu verändern und zu erneuern. Und in Folge werden die Einsatzbereiche erweitert.

Ergebnisse: Vorrangig die Betroffenen (Schüler/Eltern, Lehrer) bestimmen Schule und Unterricht. Mittels „kontinuierlicher Verbesserung“ sind didaktische und organisationelle Entwicklungen (z. B. in Laborschulen) voranzutreiben, entsprechend den Schlagworten: Selbstverantwortung, Selbstorganisation, Individualisierung und Internationalisierung.

Zu Pkt. 8: Die Akteure (Schüler, Eltern und Lehrer) verwalten grundsätzlich „ihre“ Schulen selbst. Dabei sind Systeme nach Art von Liquide Democracy und Delegated Voting anzubieten. Schule als Lernlabor: Neben der so ermöglichten dynamischen Schulverwaltung wird verbreitet Kompetenz und Erfahrung für „Liquide Democracy“ als Basis für moderne Politik aufgebaut. Das „Machtmonopol“ Schule ist abzulösen! Wunschdenken dabei: „Bildungsinstitutionen ohne Lehrer und Professoren“. Menschen, die Lernen gelernt haben, verbessern „ständig“ ihr Wissen, ihre Fähigkeiten und Kompetenz, unter Nutzung individualisierter / personalisierter Lerntechniken und Lehrmittel; mittels lernen an jedem Ort, zu jeder Zeit. Besonders radikale Innovationen verlangen ein Vorgehen nach Trial-and-Error. Fähigkeiten wie: alles auf eine Karte setzen, viel Raum für Probieren, Scheitern, schnelles Lernen und Wiederprobieren prägen die Lernprozesse für Entwicklungswege erfolgreicher disruptiver Innovation. Neben dem Verständnis für Kunden, Märkte und Technologien sind auch Fähigkeiten für die erfolgreiche Vermarktung radikaler/disruptiver Innovation vorzubereiten.

Ergebnisse: Schule als Lernlabor für moderne demokratische Beteiligung und Mitwirkung. In gleicher Weise ist über die Realisierung autonomer Schulverwaltung per Liquide Democracy und Delegated Voting rasch breite gesellschaftliche Kompetenz für den Einsatz von Liquide Democracy und Delegated Voting in Politik und staatlicher Verwaltung vorzubereiten.

Zu Pkt. 9: Zusätzlich zu einheitlichen Wahlterminen bieten Prinzipien von Liquide Demokratie permanente Abstimmmöglichkeiten. Als weiterer Schritt ist die (Mehrfach-) Delegation (Delegated Voting) von Stimmen vorzusehen. Dabei sind einzelne Stimmen, an in der Sache kompetent agierende Personen, zu delegieren. Diese „Superdelegierten“ verfügen über ein großes Stimmengewicht bei Entscheidungen/Abstimmungen. Diese Stimmenvollmacht ist jedoch sofort wieder weg, wenn damit „abwegig“ umgegangen wird. So wird die Praxis der „Abgabe der Stimme für 4 bis 6 Jahre“ von permanenten demokratischen Abstimmprozessen abgelöst. Delegated Voting als Form gemeinsamer Entscheidungsfindung ist ein direktdemokratisches System, das mit repräsentativen Elementen&xnbsp; erweitert wurde. Jeder Beteiligte kann persönlich seine Stimme abgeben oder seine Stimme weiter delegieren. Die Delegation der Stimme kann an einen Bevollmächtigten, einer Gruppe/einer politischen Partei zugewiesen werden. Professionelle Politikmoderatoren sichern manipulationsfreie Abläufe und wenn Chaos droht können sie mit eigenen Zusammenfassungen ordnend eingreifen.

Ergebnisse: Nicht mehr Minister und deren Räte sowie „Abnicker“ (z. B. Abgeordnete), sondern permanent angebotene&xnbsp; Entscheidungen/Abstimmungen per Liquide Democracy und Delegated Voting und die dabei dynamisch betrauten Superdelegierten bestimmen Politik und Verwaltung. In gleicher Weise werden per Abstimmung Politikmoderatoren bestellt. Politikmoderatoren erstellen aus den jeweiligen Abstimmungsthemen Abstimmungsvorlagen und sorgen für reibungslose Umsetzung der Politikergebnisse.

Zu Pkt. 10: Wählen und Abstimmen wird Teil des Alltags: Beispielsweise sind Geldausgabeautomaten für Abstimmungen vorzubereiten. Neben Sicherheitsgarantien ist volle Verfügbarkeit zu gewährleisten. Dazu sind die Bedingen für eine geheime Wahl und die Nachvollziehbarkeit des Wahlvorgangs sicher zu stellen. Der Wunsch dabei: Wählen wird so einfach wie Geldbeheben am Bankomat. Letztendlich wird Wählen jedoch zweitrangig, wenn sehr hohe Politikbeteiligung z. B. per Liquide Democracy realisiert ist und Bürger ihre Politik selbst (mit-) gestalten. Liquide Democracy und Delegated Voting (wie in Pkt. 8 & 9 beschrieben) bieten einen Rahmen der, als direktdemokratisches System, gemeinsame Entscheidungsfindung verbessert. Sämtliche „Politikanbieter“ und Politiker sind öffentlich zu bewerten und müssen jeweils innerhalb kurzer Zeit auf „vernünftige“ Fragen antworten (siehe z. B. www.abgeordnetenwatch.de). Wenn auch viele Menschen ihre demokratischen Rechte und Pflichten wie bisher so weiter handhaben, vermittelt alleine die Möglichkeit, der sofortigen veränderten Stimmabgabe hohe politische Souveränität gegenüber der Politik. Politische Akteure müssen sich intensiv um ihre Wähler bekümmern. Da bleibt für Lobbyisten wenig/kein Platz.

Ergebnisse: Abstimmen per Liquide Democracy und Delegated Voting erfordert bereiten und einfachen Zugang für alle Wahlberechtigten. Dies sicherzustellen ist weitere Aufgabe der Politikmoderatoren. Typische Abstimmungsmöglichkeiten sind: Abstimmen im Wahllokal (z. B. im Gemeindeamt), per App am Smartphone, Pad-Computer und PC, am Bankomat per Bürgerkarte und Fingerscanner. Zusätzlich sind kurzfristig speziell vorbereitete Smartphone (als: „Abstimmmobile“) anzufordern, für die Stimmabgabe unter erschwerten Bedingungen (z. B. im Krankenhaus und für nicht mehr mobile Personen).

 

Vom Ideal der Demokratie zum bedrohlichen postdemokratischen Modell

Auch die politischen Eliten müssen sich den Regeln die professionelle Journalisten vorgeben unterwerfen, die letztlich entscheiden, wer und was redaktionelle Aufmerksamkeit erhält. Diese Spannungslinien verändern die Wahlkommunikation, besonders „die zentrale Bedeutung der Wahlkampfarena Fernsehen, der redaktionelle Blick auf Wahlkämpfe&xnbsp; sowie Massenmedial verstärkte Stimmungs- und Meinungslagen in einer Mediendemokratie, die wiederum unsere politische Problemsicht und Urteilsbildung beeinflussen können, wenn ein dominantes Medium wie die Kronenzeitung sein ganzes Arsenal publizistischer Einflussmacht einsetzt.“ („Politik in der Medienarena“, Fritz Plasser (Hg.) facultas.wuv 2010).

Ein Ausdruck dieses Niedergangs von Politik und Demokratie sind die wachsende Politikverdrossenheit und Wahlmüdigkeit bei den Menschen. Typisch dafür sind inszenierte und spektakuläre Wahlkämpfe: Mittels Showbusiness und Marketing wird eine immer inhaltslosere, farblosere und oberflächlichere Politik dem „Publikum“ auf raffinierte Weise aufgedrängt (Z. B.: „Wahl-Kämpfe“, Andreas Dörner, Ludgera Vogt, Frankfurt am Main – suhrkamp 2002; „Politainment“, Andreas Dörner, Frankfurt am Main – suhrkamp 2001 & „Mediokratie“, Thomas Meyer, Frankfurt am Main – suhrkamp 2001). Bürgern kommt darin nur mehr eine passive und schweigende Statistenrolle zu. Diese haben auf Signale, die man ihm gibt, zu reagieren. (siehe: „Postdemokratie“, Colin Crouch 2004, pg.: 32). Darin werden Wahlen zu Wettkämpfen um „Markennamen“. Die Folgen der politischen Apathie vieler Bürger: „Die Annäherung demokratischer Wahlen – die eigentlich den Kern der staatsbürgerlichen Rechte ausmachen – an Marketingkampagnen, die relativ offen auf manipulative Techniken setzen, um Waren zu verkaufen.“ (ebenda, Pg.: 132).

Aktuelle Trends zeigen, die typische postdemokratische Partei umfasst eine sich selbst reproduzierende interne Elite, „die weit von der Basis der (ursprünglichen) Massenbewegung entfernt, gleichzeitig jedoch sehr eng mit einer ganzen Zahl von Unternehmen vernetzt ist, die wiederum die Mittel bereitstellen, mit der die Partei externe Dienstleister für Meinungsumfragen, Politikberatung und Wahlkampagnen bezahlt; im Gegenzug wird die Partei sich diesen Unternehmen erkenntlich zeigen, sobald sie die Macht erlangt.“ (ebenda: pg.: 96, unten).

Charakteristisch für postdemokratische Politik ist deren Abhängigkeit vom Charisma ihres Anführers, und weniger dessen Parteiprogramm. Meinungsforschung und die politische Arbeit von Experten sorgen darin dafür, dass kommerzielle Interessen und Unternehmen einen privilegierten Zugang zur Politik erhalten. Postdemokratische Parteien sind eine „eigenartige Allianz aus traditionellen Stammwählern und neuen Geldgebern.“ (ebenda: pg. 100).

Parteiprogramme werden zum „Produkt“, das es zu „vermarkten“ gilt (ebenda: pg.: 38 oben). Colin Crouch schreibt, „Regierungen und Parteien werden diese ideale Welt jedoch erst dann endgültig betreten, wenn es ihnen gelungen ist, das Bildungs- und Erziehungssystem mitsamt dem restlichen Wohlfahrtsstaat im Rahmen komplexer Zulieferketten an private Unternehmen auszulagern.“ (ebenda, pg.: 131 unten). George Orwell: „1984“ lässt grüßen.

Die acht Grundtugenden erfolgreicher Unternehmensführung (Aus: Thomas J. Peters & Robert H. Waterman, „Auf der Suche nach Spitzenleistungen.“ 1982) sind in „postdemokratischen Zeiten“ auch in die Politik zu übernehmen:

·         „Primat des Handelns“ (Pg.: 149 – 187): Wenn wir auch noch nicht wissen wie die optimale Demokratie der Zukunft aussieht, so sollten wir doch sofort mit der Erneuerung von Politik und Staat beginnen! Besonders in komplexen Systemen und Situationen gilt es, schon lange bekannte und anstehende Veränderungen sind endlich zu beginnen. Wirklichkeitsferne Berufspolitiker sorgen für Lethargie und Trägheit und lähmen Erneuerung. Politik braucht durchlässige Organisationen, die das System vereinfachen, die Organisation in Bewegung halten und Experimentierfreude schaffen. In Zeiten schnellen Wandels, ist Bürokratie überfordert, wird in Teilbereichen „Adhocratie“ notwendig. Das sind Mechanismen zur Behandlung neuer Fragen, die entweder durch das bürokratische Raster hindurch fallen oder so viele Bürokratieebenen betreffen, dass nicht mehr klar ist, wer was tun sollte und so tut niemand etwas. „Do it, try it, fix it“ (Probieren geht über studieren) so die einfachen Lebensweisheiten, auch: „Steh nicht lange ‘rum,&xnbsp; tu‘ lieber was.“ Gerade in komplexen Situationen ist „chaotische Tätigkeit geordneter Untätigkeit vorzuziehen.“ Auch der heute herrschende politische Stillstand ist durch ein Klima des Experimentierens zu ersetzen. Informierte Bürger wollen aktiv mitwirken oder gleich selbst neue Ideen in die Tat umsetzen. &xnbsp;

·         „Nähe zum Kunden“ (Pg.: 189 -234): Nähe zum Bürger! Heute ist für viele Politiker der kritische Bürger ein lästiger „Störenfried“. Dessen unberechenbares Verhalten wirft wohldurchdachte strategische Pläne über den Haufen, seine Handlungen bringen regelmäßig die Agenda durcheinander, und obendrein bestehen „manche“ auch noch hartnäckig darauf, „gewählte Politiker müssten ihre Wahlversprechen erfüllen.“ Moderne Politik heißt Service am Bürger! Dieses Gebot hat unbedingt für alle Politikebenen zu gelten: Als zentraler Maßstab sind Service-Prämien zu platzieren. Die Zukunftsvision: Volksanwälte werden überflüssig! Politik nimmt den Service für Bürger wirklich ernst und wichtig! Das ist bisher leider nur ein Wunschtraum geblieben. Politik muss sich unbedingt mehr an den Bedürfnissen der Menschen orientieren: Noch mehr als alle Grundlagenforschung und –entwicklung verschaffen die Nähe zum Bürger und „besseres Zuhören“ größeren politische Akzeptanz beim Bürger.

·         „Freiraum für Unternehmertum“ (Pg.: 235 – 271): Freiräume für eine aktive Zivilgesellschaft schaffen! Ähnlich Großunternehmen haben auch Großparteien verloren was sie einst groß machte: Ihre „Innovationskraft.“ Wo die Innovation nicht ganz eingeschlafen ist, hat jedoch die Innovationsrate deutlich an Schwung verloren. Aus dem Unternehmensbereich bekannte Verhältnisse sind direkt in Politik- und Parteibereiche zu übertragen: Kleine Parteien und Bürgerinitiativen produzieren bei gleichen Aufwand viermal so viele Innovationen und Entscheidungen wie mittelgroße Parteien und rund 24mal so viele wie Großparteien! Besonders in der Politik hat zu gelten: Problemlose Kommunikation und das Fehlen von Gesprächsbarrieren sind entscheidend. Vergütungen (auch: Politikfinanzierung) orientieren sich künftig an der Zahl neuer Ideen die eine Persönlichkeit/eine Organisation einbringt! Ein Lehrsatz: Mittels „Genieschuppen“, das sind Gruppen von acht oder zehn hochmotivierten Bürgern, werden Innovationserfolge erreicht. Radikale Dezentralisierung und Autonomie als auch Überschneidungen, unsaubere Abgrenzungen, Koordinationsmängel, interner Wettbewerb und auch einiges Chaos werden darin geduldet. Hier gilt weniger die „altbewährte“ Ordnung, um dafür ständige Innovation zu erreichen. Mehr Erfolge versprechen einzelne überzeugte „Champions“ die ähnlich „Unternehmern im Unternehmen“ begeistert wichtige Entwicklungen vorantreiben. Diese Enthusiasten und Fanatiker werden im Idealfall von „Leitenden Champions“, die als Trainer, Mentoren wirken, immer wieder angespornt und begleitet. In großen Organisationen und Unternehmen erfordert es „Paten“, die als Führungspersönlichkeit das Rollenmodell des Champions leben. Oftmals helfen Parallelprojekte zu besseren, einfacheren, preiswerteren Ergebnissen (z. B. über Vorzugsstimmen). &xnbsp;In einigen Fällen schafften „Nebenentwicklungen“, mit einer Handvoll einsatzwilliger Leute, was offiziellen gut dotierten Vorhaben nicht gelang. „Kreativ sein heißt, etwas Neues erdenken. Innovieren heißt etwas Neues tun. … “ doch Innovatoren sind Mangelware! (ebenda, Pg.: 242).

·         „Produktivität durch Menschen“ (Pg.: 273 – 319): Von Angst und Mißtrauen geknebelte Bürger durch Vertrauen, Transparenz und Offenheit für Höchstleistungen entfesseln! Behandle die Bürger wie Erwachsene, dann verhalten sie sich auch so. Je mehr Freiheiten Bürger besitzen, desto schöpferischer, zufriedener und innovativer werden sie. Behandle Bürger wie Partner, behandle sie mit Würde und Achtung, biete Weiterbildung an und setze klare und vernünftige Ziele, behandle sie als wichtigsten Faktor des Staates. Das sind alles Selbstverständlichkeiten, werden aber wenig gelebt! Kleine Einheiten und flache Hierarchien schaffen Überschaubarkeit und vor allen&xnbsp; Engagement. Nach Parkinson verursachen zusätzliche Führungsebenen vor allem mehr Arbeit für andere, um damit ihre eigene (Politiker-) Existenz zu rechtfertigen. „Management durch Empowerment“: &xnbsp;(Siehe auch: Kenneth Blanchard/John P. Carlos/Alan Randolph; Untertitel: „Das neue Führungskonzept: Mitarbeiter bringen mehr, wenn sie mehr dürfen.“ Rowohlt 1998). Dieser Leitfaden zeigt wie Menschen durch Empowerment (Ermächtigung, Ausstattung mit Vollmachten, Bevollmächtigung) zu großen Leistungen zu motivieren sind und bisher wenig genutzte menschliche Fähigkeiten besser einzusetzen sind. Das „Obrigkeitsprinzip“ hat ausgedient. Die Basis ist Verantwortung und Unterstützung und alle haben die Gelegenheit sich voll einzusetzen: Menschen wollen sich „einbringen“. Bürokratische Verhaltensweisen werden durch Empowerment abgelöst: Dafür sind vielen Menschen die Fähigkeiten, die sie schon besitzen, bewußt zu machen. Gegen Bevormundung: Es kommt darauf an, dass diese Fähigkeiten entsprechend genutzt werden. Stets zur Erstarrung neigende Hierarchien sind durch eigenverantwortliche, flexible Teams zu ersetzen!

·         „Sichtbar gelebtes Wertesystem“ (Pg.: 321 – 334): Kategorischer Imperativ (KI): Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde! Besonders an Politikern&xnbsp; wird genau beobachtet, wie strikt sie Werte, über die sie sprechen und einfordern, auch selbst leben (Siehe Pkt. 1: Registrierkassenpflicht hat auch für Staat und Politik zu gelten!). Viele Wertvorstellungen werden implizit durch Anekdoten, Mythen, Legenden und Metaphern vermittelt. Vordringlich Mythen mit sozial integrierender Wirkung helfen den Alltag von Institutionen zu gestalten und mit Sinn und Zweck zu erfüllen. Für mehr Harmonie innerhalb des Ganzen: Über Mythen ist gemeinsames Sendungsbewusstsein zu begründen. Als goldene Regel der praktischen Ethik gilt: „Behandle andere so, wie du von ihnen behandelt werden willst.“ Doch typische populistische Wertvorstellung dominieren die Politik: „Nur wir vertreten das wahre Volk“. Der Mythos vom Berufspolitiker:&xnbsp; Sie entwickeln die abstraktesten Ideen und vermitteln dazugehörige prosaische Detailmaßnahmen. Sie wollen mit hochfliegenden, kühnen Visionen abertausende Menschen beflügeln und begeistern. Doch Politik verlangt weder den Charismatiker noch den Ausnahmemenschen: Ausschlaggebend ist eher ein offenkundiges, aufrichtiges und nachhaltiges&xnbsp; persönliches Engagement&xnbsp; für die zu vermittelnden Werte. Wie Wanderprediger verbreiten und festigen diese „einfachen Bürger“ ständig, mit außerordentlicher Beharrlichkeit, die Wertvorstellungen. Typische Beispiele: Wenn Politik für Bürger die generelle Registrierkassenpflicht verordnet, hat vorher schon dieses Prinzip für alle politischen und staatlichen Geschäfte zu gelten! Oder: Wenn Bürger wegen höherer Steuern mehr sparen müssen, muss insgesamt Sparsamkeit zur politischen Maxime werden – das hat in nächster Zeit besonders auch für die EU zu gelten!

·         „Bindung an das angestammte Geschäft“ (Pg.: 335 – 349): Selbstführende Teams für Selbstregierung! Typisch für traditionelle Parteien gilt: Nur keinen vor dem Kopf stoßen. Immer häufiger biedern sich die großen Parteien der sogenannten Mitte an. Dabei gehen klare Wertvorstellungen verloren und lösen sich Loyalitäten, als auch Machtgefüge, auf. Für Populisten ergeben sich so viele Chancen. Mit dem Schrumpfen der tragenden Klassen (Bauern, Bürger, Arbeiter) entpolitisiert sich der Parteienwettbewerb. Noch rangeln Cliquen und Clans in abgeschotteten Subsystemen miteinander, vorrangig um Geld und Posten. Heute &xnbsp;weist der Trend zur „catch all party“, zur Allerweltspartei: Darin fehlen gesellschaftliche Positionen, verlieren sich intellektuelle Ambitionen für politisches Handeln, schwinden Loyalitäten und Orientierungen. Als Gegenzug erhält der neue Populismus deutlich an Zulauf. Was bleibt sind politisch entleerte Allerweltsparteien, ohne Ideologie, die sich fast ausschließlich per Marketing, Spin-Doktoren und Tele-Experten positionieren. Politik hat sich der „Unterhaltungsindustrie“ angepasst. Die damit verbundenen Entmündigungsstrategien wirken abstoßend für die breite Masse. Ohne politische Basisideen sind Parteien immer weniger unterscheidbar: Politik wird zur Inszenierung der „Staatsschauspieler“ und Populisten.

·         „Einfacher, flexibler Aufbau“ (Pg.: 351 – 362): Die besten Entscheidungen sind Kollektiventscheidungen! „Größe bedeutet leider auch Komplexität.“ Und große Parteien reagieren auf Komplexität mit der Entwicklung komplexer Systeme und Strukturen. Dafür benötigen sie mehr Leute, um die Komplexität im Griff zu behalten. Damit beginnt der Fehler: Maximale Flexibilität und Zusammenhalt wird nur erreicht, wenn alles möglichst einfach und überschaubar bleibt. Nach traditionellem Denken erfordern Tausende Mitglieder, die etwas bewirken wollen, komplexe Organisation. Doch die Komplexität fördert hoffnungsloses Chaos. Für „Herrscher“ bietet sich dabei die Chance beträchtliche Machtfülle zu erringen, indem sie alles komplex und nebelhaft lassen. Politik und Staat sind immer versucht, zusätzliche Aufgaben an sich zu ziehen: Direkt damit verbunden ist ein überproportionales Wachstum der Bürokratie. Nach „Parkinsons neues Gesetz“ haben Bürokratien die Tendenz sich eher wie eine geometrische (als wie eine arithmetische) Reihe zu entfalten. Ergebnisse daraus sind schwerfällige Strukturen die unkontrollierbar und kaum sinnvoll zu lenken sind. Siehe „Peter-Prinzip“: Bürokraten steigen so lange auf, bis sie die Stufe ihrer Unfähigkeit erreicht haben. Oder satirisch abgewandelt, werden nach dem „Dilbert-Prinzip“ unfähige Funktionäre systematisch zu politischen Repräsentationsposten weggelobt, weil sie dort vermeintlich den geringsten Schaden anrichten. Fehlentwicklungen vorzubeugen hilft das „Subsidiaritätsprinzip“: Es fördert die Entfaltung individueller Fähigkeiten, der Selbstbestimmung, Selbstverantwortung und Selbstregierung vor Ort. Konkret gilt, staatliche Eingriffe&xnbsp; und öffentliche Leistungen sollten nur unterstützend und nur dann, wenn die jeweils tiefere hierarchische Ebene nicht in der Lage ist, die erforderliche Leistung zu erbringen. „Hilfe zur Selbsthilfe“ ist das Leitprinzip übergeordneter Instanzen. Öffentliche und politische Aufgaben sind so zu vereinfachen, dass sie Bürger möglichst selbst erledigen können: Bürger als Betroffene erbringen bessere Ergebnisse. &xnbsp;Besonders die EU-Bürokratie ist nach dem Subsidiaritätsprinzip extrem zu verschlanken. Das Subsidiaritätsprinzip sichert lokale Freiräume in pluralistisch ausgerichteten Gesellschaften.

·         „Straff-lockere Führung“ (Pg.: 363 – 370): Nach Beratung mit den Betroffenen (Beratungsergebnisse werden offengelegt) kann jeder (auch sehr wichtige) Entscheidungen treffen! Als Synthese aus den ersten sieben Punkten für eine „Politik ohne Politiker“ wird hier auf Beispiele des Nebeneinander von straffer zentraler Führung und möglichst großer Selbständigkeit des einzelnen verwiesen: Bei Toyota, dem erfolgreichen Autobauer, gilt (auch: TPS): Der Mensch steht im Mittelpunkt und nicht der Roboter. Die Menschen verdienen Respekt und haben das Recht auf eine sinnvolle Aufgabe. „Die Werker sind nicht, wie in vielen anderen Fabriken, nur diejenigen, die die Schrauben reindrehen, sie sind aufgefordert, alles zu reklamieren, was ihnen an ihrem Arbeitsablauf nicht gefällt und Vorschläge zu machen, wie man die Abläufe verbessern kann. Das heißt, der Werker muss über das nachdenken, was er bei seiner Arbeit tut.“ In gleicher Weise müssen die Interessen der Bürger zentrales Anliegen jeglicher Politik sein! Genauso wie jeder Arbeiter für die Qualität der geleisteten Arbeit verantwortlich ist, haben Politiker die Politikqualität zu verantworten. Gibt es Fehler, wird sofort die Produktion/der Prozess/das Vorhaben gestoppt. Das heißt keinesfalls Pause: Mit der Dezentralisierung der Instandhaltung sind die Werker auch für die Funktionsfähigkeit ihrer Maschinen / Systeme verantwortlich und gemeinsam werden Probleme/Störungen/Fehlentwicklungen nachhaltig an Ort und Stelle gelöst. Durch vorausschauende Wartung und ständige Verbesserung gibt es jedoch kaum Fehler! „Kaizen“ ist die Kultur der ständigen Verbesserung. Basis dafür ist eine Kultur der offenen Kommunikation von Problemen, -ursachen und –lösungen. Dafür ist enges, ernsthaftes und vertrautes Zusammenarbeiten unbedingt nötig. „Kaizen muss in und von allen Unternehmensebenen gelebt werden. In gleicher Weise fokussiert das „Open Source Prinzip“ den&xnbsp; Aspekt der Nutzerkontrolle über Software. Nicht so in traditioneller Politik: Ein kleiner erlauchter Kreis entwickelt in totaler Abgeschiedenheit Politik. Abschließend dazu werden jeweils fertige Gesetze veröffentlicht. Gibt es dabei undichte Stellen und dringen vorab schon Informationen zum Prozedere nach außen, so werden die „Whistleblower“ gnadenlos verfolgt**** (siehe: Assange, Snowden, van Buitenen, etc. … ). In Anlehnung an „The Cathedral and the Bazaar“ von Eric S. Raymond, zum „Ist-Zustand in der Politik“: „Ich glaubte, dass die wichtigsten Gesetze und Erlässe so gebaut werden müssen wie Kathedralen, sorgsam gemeißelt von einzelnen Druiden oder kleinen Teams von Hohepriestern, die in totaler Abgeschiedenheit wirken und keine unfertigen Vorabinformationen veröffentlichen dürften.“ Doch im „Basar-Modell“ offener Politik (Siehe auch obige zehn Punkte) ist jedes Stadium der Politikgestaltung über das Internet einsehbar. Es gilt der Grundsatz: „Veröffentliche früh. Veröffentliche häufig. Und höre auf die Benutzer [Betroffene].“ & „Vermeide Pseudogeheimnisse.“ Es können dazu Menschen ihre Vorschläge und Kommentare anbieten, ohne dass einer mächtiger als der andere wäre. Aktive Bürger sind darin die wertvollste Ressource als [Beta]Tester und Mitentwickler. So werden auch große Projekte/Vorhaben koordiniert. Es gibt dabei Institutionen (z. B. „Politikmoderatoren“), die auf Einhaltung des „Politikmarktrechtes“ achten und ordnend eingreifen, wenn heilloses Durcheinander droht. So ist durch Selbstorganisation jegliche Politik zu gestalten. Ricardo Semler hat bei SEMCO das Basar-Modell als &xnbsp;„Management ohne Manager“ schon realisiert: Hier fehlen formale Strukturen, Arbeiter können ihren Interessen und ihren Instinkten folgen, wenn sie Projekte oder Arbeitsfelder auswählen. Siehe dazu auch die Organisation von „Buurtzorg“ in den Niederlanden (Frederic Laloux. Reinventing Organisations. Ein Leitfaden zur Gestaltung sinnstiftender Formen der Zusammenarbeit. Vahlen Verlag München 2015). Demokratie am Arbeitsplatz: Arbeiter wählen ihre Führungskräfte, sie managen sich selbst, sie verfügen über alle erforderlichen Informationen und können alle Entscheidungen eigenständig fällen. Alle wesentlichen Entscheidungen werden auf Teamebene getroffen. Nach dieser Art sind Politik und Staat zu erneuern für die aktuellen Anforderungen. Die hier vorgestellten Prinzipien direkter Beteiligung und Mitverantwortung beispielhafter Unternehmungen sind für politische Beteiligung zu adaptieren. Letztendlich sollte es so gelingen einen „Kapitalismus ohne Kapitalisten“, als Gegenmittel zur wachsenden Ungleichheit zu implementieren.

****Anmerkung – Postheroismus: Wahre Demokratien brauchen keine gewalttätigen Helden. Oder wie es Bertolt Brecht im Theaterstück „Leben des Galillei“ den Helden am 22 Juni 1633 sagen lässt: „Unglücklich das Land, das Helden nötig hat.“ Siehe auch „Dritten Punkt“ & „Straff-lockere Führung“: Verschwendung beseitigen und aktives Mitwirken entsprechend zu belohnen! Wie lange braucht eine „vorbildliche“ Demokratie noch solche Helden wie Assange, Snowden, van Buitenen, etc. …?

Typische Beispiele weisen den Weg

Als typische Beispiele erfolgreichen Wandels, wie schon mehrmals aufgezeigt, gelten die Systeme TPS, Open Source & LDL, SEMCO, Buurtzorg & „Management durch Empowerment“ von Kenneth Blanchard. Diese Systeme bieten Wettbewerbsvorteile gegenüber traditionellen Praktiken. Für den Wettbewerb der politischen Systeme und im globalen Wettbewerb um Talente und Leistungsträger sind Erfolgsbeispiele wie Buurtzorg konsequent für Politik nachzubilden.

Die Optimierung mittels „Schlanker Produktion“, wie sie ab den 1950er Jahren von Eiji Toyoda und Taiichi Ohno durch weglassen aller überflüssigen Arbeitsgänge in der Produktion und in der Verwaltung durch intelligentere Organisation (z. B. Teamarbeit, kontinuierliche Verbesserung, reduzieren von Hierarchien, Just-in-Time Prinzipien) einführten, verschafften Toyota über 20 Jahre markante wirtschaftliche Vorteile gegenüber den westlichen Massenproduzenten (z. B. gegenüber den „Big Three“ in den USA). Noch etwas weiter ist die Entwicklung bei SEMCO. Der bessere Weg Dinge zu tun ist das Konzept für „Demokratie am Arbeitsplatz“: Dazu werden Gewissheiten hinterfragt und neu erstellt. Das führt häufig zu neuen Geschäftsgelegenheiten. Empowerment der Teams: Sie entscheiden gemeinsam über alle wesentlichen Themen (z. B. Budgets, Gehaltshöhe, Strategie, Aufnahme und Entlassung von Mitarbeitern und Führungskräften). Empowerment jedes Mitarbeiters: Sie entscheiden vieles selbstverantwortlich. Die Entscheidungen sind allerdings gegenüber dem Team zu rechtfertigen. Flexible Arbeitszeiten und –orte: Arbeiten von zu Hause aus oder von anderen Orten ist üblich. Die Arbeitszeit wird nicht kontrolliert. Es müssen jedoch die gemeinsam vereinbarten Ergebnisse geliefert werden. Flache Hierarchien ermöglichen Entbürokratisierung: Entscheidungen werden alleine oder im Team getroffen.

Zu den oben vorgeschlagenen „Zehn Punkten“ gibt es schon viele vorbildliche Realisierungen. In den folgenden Punkten werden die erforderlichen Änderungen genauer vorgestellt und diskutiert:

·          SEMCO: Ricardo Semler hat in den 1980er Jahren in seiner Firma SEMCO das revolutionäre Führungsmodell „Management ohne Manager“ entwickelt. Demokratie am Arbeitsplatz, Selbstorganisation, radikale Dezentralisierung, &xnbsp;offene Kommunikation, flache Hierarchien und Entbürokratisierung sind bezeichnend für die Unternehmenskultur. Mitbestimmung statt autoritärer Führung; Vertrauen ersetzt Kontrolle; hierin bleibt kein Platz für Hierarchien – es gibt nur mehr Teams, Gruppenarbeit und Menschen. Eine Personalabteilung ist überflüssig, die Mitarbeiter wählen ihre Chefs und bestimmen selbst Gehalt, Arbeit und Neuaufnahmen.&xnbsp; „Menschen müssen sich entfalten können, um ihr Potential optimal einzubringen.“ (siehe z. B.: „Die Befreiung der Arbeit: Das 7-Tage-Wochenende“; www.sein.de – 12.4.2010).

·         TPS – Toyota-Produktionssystem: Mitte der 1980er Jahre wuchsen die Sorgen der westlichen Autoindustrie: Die japanische Autoindustrie – besonders Toyota mit seinem Übergang von der Massenproduktion zur schlanken Produktion – erreichte eine wirtschaftliche Vormachtstellung. Anfangs versuchte die westliche Welt mittels Handelsschranken und Wettbewerbshemmnissen die japanischen Konkurrenten aufzuhalten, anstatt selbst >>lean production<< zu lernen und zu etablieren. Ab 1985 entstand die Studie „Die zweite Revolution in der Autoindustrie“ von James Womack, Daniel T. Jones, Daniel Roos (Campus 1991): Etwa ab 1950 realisierte Eiji Toyoda und sein Produktionsgenie Taiichi Ohno die schlanke Produktion. Mit dem Ziel, Verschwendung (Jap.: Muda) zu beseitigen, hat Ohno beispielsweise die Arbeiter im Montagewerk zu Teams mit einem Teamleiter gruppiert statt sie wie üblich jeweils Vorarbeitern zu unterstellen. Zusätzlich zu Produktionsaufgaben übernahmen die Teams auch die Aufgaben des Reinigers, kleinere Werkzeugreparaturen und die Qualitätsprüfung. Periodisch wurden in Form von Qualitätszirkeln bessere Abläufe gesucht. Diesen kontinuierlichen, schrittweisen Verbesserungsprozess, (Jap.: Kaizen) betreuten „Industrial Engineers“. Jeder Arbeiter konnte das gesamte Fließband sofort anhalten, wenn ein Problem auftauchte. Mittels des Problemlösungssystems >>Die Fünf Warum<<, wurde jeder Fehler systematisch bis zur letzten Ursache zurückverfolgt. Damit sank die Zahl von Fehlern drastisch und das Band stoppt praktisch nie. Über ein Vorschlagswesen werden besonders die Menschen vor Ort motiviert mittels Verbesserungsvorschläge Qualität und Produktion zu optimieren (Siehe auch: Masaaki Imai. KAIZEN. Der Schlüssel zum Erfolg der Japaner im Wettbewerb. Ullstein 1996).

·         Mondragón Corporation Cooperativa (MCC): Beim erfolgreichen Genossenschaftsmodell von Mondragón ist der hohe Grundlohn typisch (z. B. in Spanien 2014: 1500 Euro). Manager erhalten vier- bis maximal das achtfache der einfachen Angestellten. Wird ein Bereich zu unüberschaubar wird eine neue Produktionslinie in eine neu gegründete Genossenschaft ausgegliedert (üblich sind Firmen von weniger als 500 Beschäftigten). Demokratische Abstimmprozesse: Als Arbeiter und Eigentümer werden auch schwierige Entscheidungen gemeinschaftlich beschlossen. Personenbezogene Firmenpolitik: Darin stehen die Arbeit und nicht das Kapital im Vordergrund. Besonders in wirtschaftlich schwierigen Zeiten bewährt sich das Model, es baut auf Transparenz und Teilhabe: In Krisen wird Solidarität gelebt, z. B. werden, wenn erforderlich, vorübergehend die eigenen Entgelte abgesenkt. Im baskischen Genossenschaftsverbund Mondragón sind weltweit mehr als 80000 Menschen in Industriebetrieben, Einzelhandel, Banken und Versicherungen tätig. Jeder Genossenschafter hat eine Einlage („socio“) von ca. 15000 Euro zu leisten, die als Investitionskapital dient. Dafür gibt es eine Gewinnbeteiligung. Das Mondragón Modell ist „Kapitalismus ohne Kapitalisten“. (Quellen: Martina Groß, Gegenmodell - Die Supergenossenschaft von Mondragón, monde-diplomatique.de, 10.1.2014 & Sehr breite Informationen bietet die Diplomarbeit von Christian BERGER „Das Mondragón-Modell - eine „reale Utopie“ als alternatives Wirtschaftsmodell?“ Sozial- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Karl-Franzens-Universität Graz 2004).

·         Open Source & LdL: Es existieren unzählige Formen von Schulen und Lernformen: Lernen hinterlässt Spuren im Gedächtnis! Absichtliches oder beiläufiges Lernen,&xnbsp; sowohl individuell als auch kollektiv, stützt den Erwerb von geistigen, sozialen Kenntnissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten. Bekanntlich fördert eigenes Tun nachhaltigeres Lernen. Neben Kooperativen Lernen, als Gruppenarbeit, fördert Lernen durch Lehren (LdL), als gegenseitiges vermitteln des Stoffes, auch konzentrierte und disziplinierte Diskussionen. Längerfristig ist „Weltverbesserungskompetenz“ aufzubauen, für die Veränderungen in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft. &xnbsp;Unter dem Titel „Open Source“ entwickeln zehntausende Menschen einen kollektiven Fundus an freien Wissen: z. B. von Open Access, Wikipedia bis Edubuntu. Neben neuen Formen der Kooperation und des Gemeinsinns etablieren sich neue Regeln für Politik und Wirtschaft. Der dabei entstehende „Postkapitalismus“ als neue Ökonomie orientiert sich an kleinen Wirtschaftseinheiten und sorgt für eine horizontale Verteilung der Güter. Diese Gemeinwohlökonomie ist typisch für viele kleine freie Gemeinschaften selbstbestimmter Menschen. Erste Vorboten der absehbaren Sharing-Economy weisen in Richtung einer neuen Kultur des Gemeineigentums, wo allen alles gehört und alle im Überfluss leben. (Paul Mason, „Wir werden das Ende des Kapitalismus erleben“, www.fr-online.deKultur/paul-mason--wir-werden-das-ende-des-kapitalismus-erleben-,1472786,34383614.html, 17.6.2016).

·         Management durch Empowerment: Wie die vorausgehenden Beispiele zeigen, gelten für „gute Politik“ folgende vier Voraussetzungen: 1. Bürgerorientiert: Informierte und kritische Bürger wählen jene, die sich besser auf ihre Bedürfnisse einstellen. 2. Kosteneffektiv: Jegliche Verschwendung ist zu beseitigen – für Wettbewerbsvorteile. 3. Schnell und flexibel: Volle Entscheidungskompetenz für jeden - ohne Dienstweg. 4. Kontinuierlich besser werden: Selbstverantwortlich agierende Menschen bringen mehr, wenn sie mehr dürfen: Sie entfalten alle ihre Talente. &xnbsp;Unser Staat – unsere Politik: Menschen, denen Leistung zugetraut wird, erbringen sie auch. Grundsatz: Politik-Bürgerkommunikation hat immer auf Augenhöhe zu geschehen – als gleichberechtigte Partner! Selbstverantwortlich agierende Teams ersetzen hierarchisch organisierte Untergebene: Darin werden gemeinsam Entscheidungen getroffen, Aufgaben geplant und ausgeführt oder wird die Verantwortung für einen ganzen Arbeitsprozess übernommen. Genauso verschwinden traditionelle Grenzen und Gewissheiten/Privilegien zugunsten Offenheit, Vertrauen und Selbstverantwortung: Offene und transparente Systeme ersetzen Überwachungs- und Kontrollgremien. Die Vision vom schlanken, flexiblen und offenen Staat leben: Voll informierte Bürger wollen verantwortlich handeln, als Beteiligte verfolgen sie konsequent ihre Ziele. Gemeinsame Werte und Ziele gelten ohne Einschränkung für alle (Und keiner ist gleicher!). Politikmoderatoren als „Möglichmacher“ helfen anfangs Bürgern dabei sich selbst zu regieren und machen sich mit der Zeit überflüssig und schaffen sich dann auch selbst ab.

·         Industrie 4.0: In der vierten industriellen Revolution werden Maschinen, Geräte, Sensoren und Menschen miteinander vernetzt (z. B. über das Internet der Dinge). Informationstransparenz: Informationssysteme verbessern digitale Fabrikmodelle und sorgen mittels Sensordaten für ein virtuelles Abbild der realen Welt. Technische Assistenz: „Cyber-physische Systeme“ (z. B. Roboter) unterstützen Menschen bei physisch anstrengenden, stupiden, unangenehmen oder gefährlichen Arbeiten. Dezentrale Entscheidungen: Entscheidungen werden vor Ort getroffen und Aufgaben möglichst autonom erledigt. Nur in Ausnahmefällen werden Aufgaben an eine höhere Instanz übertragen. Als Ziele gelten selbstoptimierende Verfahren: z. B. per Selbstkonfiguration, Selbstdiagnose und Kognition werden Verfahren intelligenter und unterstützen/assistieren Menschen bei ihren zunehmend komplexeren Aufgaben. Das Thema Industrie 4.0 muss auf gesellschaftlicher Ebene mehr allgemeinere Akzeptanz finden. Für Aus- und Weiterbildung sind noch viele Fragen offen. Roboter und fortschreitende Digitalisierung bedrohen in den nächsten Jahren Millionen von Arbeitsplätzen, besonders in Büros und Verwaltung. Im Gegensatz dazu entstehen wenige neue Stellen für Spezialisten im Bereich Computer und Technik (Doch der demografische Wandel erfordert permanent mehr Pflegekräfte – aber auch vermehrt Pflegeroboter).

·         Autonome Fahrzeuge: Noch gravierender sind die Umgestaltungen und sozialen Veränderungen die sich mit deren Verbreitung ergeben! Taxi- und LKW-Lenker werden in großer Zahl überflüssig. Durch beinahe unfallfreies Fahren, werden direkt Versicherungen, Unfallkliniken und Reparaturdienste als auch Verkehrspolizisten in großer Zahl entbehrlich. Als nächsten Schritt reduzieren Carsharing Systeme den Bedarf an Fahrzeugen (bis zu minus 90 %). Somit 90 % und mehr Überkapazitäten in der traditionellen Autoindustrie. Dies auch wegen neuer innovativer Anbieter (wie z. B. Tesla) am KFZ-Markt. Und damit schrumpft auch der Bedarf an Parkplätzen. Auf diese Weise müssen sich unzählige Fachkräfte neu orientieren (z. B. durch umlernen) oder dynamisieren (z. B. als Anbieter neu entstehender Dienstleistungen). Doch neben der Produktion erfordern die Wartung der hochkomplexen Fahrzeuge und die Organisation der sich ergebenden Systeme neue Kompetenzen und Berufe. Nächster Gründerboom: Als weitere Konsequenz eröffnen&xnbsp; sich viele Chancen für innovative Nutzer der neuen Technologien. Sobald funktionierende Modelle einsatzbereit sind, ist rasch deren vollständige Marktdurchdringung absehbar: &xnbsp;Der unberechenbare Mensch als Lenker ist darin die größte Gefahrenquelle – die restlos zu beseitigen ist.

·         Schumpeters „Schöpferische Zerstörung“ für ökonomische Entwicklung: Über die Neukombination von Produktionsfaktoren werden alte Strukturen ersetzt/zerstört. So entsteht Platz für Neues. Insgesamt verdrängt eine neue ökonomische Ordnung eine alte. Die Wirtschaftsstruktur wird von innen heraus revolutioniert. Dieser ununterbrochene Prozess von Innovation (Revolution) und Imitation (Absorption) wird als Konjunkturzyklus bezeichnet. Darin wechseln unstetige Innovationsschübe mit Krisen/Stillstandsphasen. Der Begriff Konjunktur bezeichnet Nachfrage- und Produktionsschwankungen als Folge der Auslastung von Produktionskapazitäten.&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp; Innovation und Imitation als Triebkräfte des Wettbewerbs: Nach der Schumpeterschen Konjunkturtheorie planen, vorrangig in Zeiten geringer Unternehmensgewinne, „Pionierunternehmen“ Innovationen, die ihnen als Monopolisten vorübergehende Monopolgewinne verschaffen. Das damit gestörte Marktgleichgewicht wird in Folge von einer steigenden Zahl an Imitatoren ausgeglichen. Nach kurzer Zeit gehen die zusätzlichen Gewinne der Innovatoren wieder gegen null. Immer wieder neue Ideen tragen dazu bei, dass alle Regeln, Systeme, Prozesse, Produkte und Dienstleistungen irgendwann erneuert werden oder ersetzt werden, wenn sie den Zweck nicht (mehr) erfüllen.&xnbsp; Aktuell haben Pionierpolitiker und Pionierparteien Hochkonjunktur.

·         Kondratieffzyklen: Der russische Wissenschafter Nikolai Kondratieff hatte schon 1926 in „Die langen Wellen der Konjunktur“ 40 bis 60 Jahre dauernde periodisch auftretende Phasen von Prosperität und Rezession beschrieben. Bahnbrechende Innovationen (auch: Basisinnnovationen) lösen Wirtschaftsschwankungen aus, sogenannte Konjunkturwellen. In der Regel treibt eine Basisinnovation für mehrere Jahrzehnte die Wirtschaft voran. Das gelingt, wenn die Basisinnovation ein großes Bedarfsfeld der Gesellschaft erschließt. Damit verbunden ist eine weitreichende Reorganisation der Gesellschaft: z. B. über neue Firmen, Produkte und Dienstleistungen; neue Berufe, Fachgebiete, Lerninhalte und Lernmethoden; neue Arbeits-, Führungs- und Organisationskonzepte; neue Formen der Freizeit, Kommunikation und Unterhaltung. Um diese Potentiale nutzen zu können, muss die Gesellschaft bereit sein für die neuen Erfolgsmuster der Basisinnovationen. Erfolgreiche Anpassungsprozesse sichern diesen Gesellschaften jeweils lange Phasen wirtschaftlicher und politischer Stabilität. Ist das Potential einer Innovation erschöpft und werden neue Basisinnovationen nicht rechtzeitig erschlossen, drohen Rezessionen und damit verbunden dramatische Krisen. (Leo A. Nefiodow, „Der sechste Kondratieff“, Sankt Augustin 2006, Pg.: 14fff & Erik Händeler, „Die Geschichte der Zukunft“, Brendow 2003).

·         Der sechste Kondratieff - Die Basisinnovation „Zehn Punkte“ für dynamische Politik: Die von Innovationen wie „Industrie 4.0“ und „Autonome Fahrzeuge“ aufgezeigten Umbrüche überfordern traditionelle Politik. In Folge versinken beharrende Politiksysteme in Gewalt, Destruktivität und Unordnung. Die „Zehn Punkte“ als Basisinnovation für dynamische Politik fördern den Strukturwandel, für lange Phasen von Prosperität, Stabilität, Vollbeschäftigung und Wohlstand. „Basisinnovationen“ wie Liquide Democracy & Delegated Voting (LD & DV) und die aktuelle Digitalisierung ermöglichen die Realisierung von radikalen Politikinnovationen per Selbstorganisation, Selbstführung und Selbstregierung. Siehe dazu auch: www.ideenagentur.at. In der Wirtschaft bestimmen voraussichtlich „Industrie 4.0“ und „Autonome Fahrzeuge“ sowie viele Medizinbereiche und der Gesundheitsmarkt im Rahmen des sechsten Kondratieff über mehrere Jahrzehnte die gesamtwirtschaftliche Entwicklung.

·         Die Realisierung der „Zehn Punkte“ – siehe www.internetpartei.at: Transparente Staatsgeschäfte: Für die Nutzung sämtlicher Potentiale aktiver Bürger müssen von der Politik alle Informationen/Daten bereitgestellt werden. Daraus sind sofort durch Recherchen und Kombinationen (z. B. per Big Data) Zusammenhänge zu entschlüsseln, für große Umwälzungen. Dies gilt gleichzeitig auch für den Kampf gegen Korruption und Steueroasen (Siehe Pkt. 1 & 2). Aus den offenen Informationen ist (z. B. per Big Data) jegliche Verschwendung zu entdecken und in Folge mittels Verbesserungsvorschläge zu eliminieren. Aktive Unterstützung bietet dabei Spezialisten unter www.Volksanwalt.at an. Gewinner sind Bürger, Betreiber und Staat (Siehe Pkt. 3). Aktive und passive Einkommen sind etwa gleich zu besteuern. So ist wachsende Ungleichheit zu beschränken – eher zu verringern. Besonders das Thema „Flattax“ bietet kreative Vereinfachungen im undurchsichtigen Steuer-Chaos. Regionale Geldsysteme bieten finanzielle Autonomie auch in Krisenzeiten (Siehe Pkt. 4). Das Problem in der Postdemokratie sind die sinkende Wahlbeteiligung und der zunehmende Einfluss der Finanzeliten und Konzerninteressen in der Politik. Politische „Hinterbänkler verkommen derzeit zu „Abnickern“. Als Mittel gegen Parteiräson und Klubzwang ist die Zahl der Abgeordneten an die Wahlbeteiligung zu binden (Siehe Pkt. 5). Als neue Form des Entgeltens von Politik werden Superdelegierte entsprechend ihres&xnbsp; durchschnittlichen Stimmgewichtes entlohnt. Andere Politikkosten werden, mit der deutlichen Reduktion des politischen Personals, spürbar verringert. Deren „Entgelte“ sind nach Art eines Bonussystems direkt von der aktuellen wirtschaftlichen und sozialen Lage zu bestimmen (Siehe Pkt. 6). Bildung optimieren und dynamisieren: Der Globale Wettbewerb um Talente und neue Entwicklungen wie z. B. Industrie 4.0 erfordern leistungsfähigere Schul- und Bildungssysteme. Wer erfolgreicher lehrt und unterrichtet bestimmt weitgehend die Regeln und die Realisierung von Unterricht (Siehe Pkt. 7). Schulen ohne Lehrer und Professoren: Vorrangig gilt es die Kompetenz des „Lernen lernen“ zu vermitteln. Weiteres Ziel ist „Lernen zu jeder Zeit und an jedem Ort“ ermöglichen. Für die autonome Schulverwaltung sind Liquide Democracy Systeme einzusetzen, dies auch als Vorbereitung der raschen Einführung von Liquide Democracy und Delegated Voting in Demokratie und Politikpraxis (Siehe Pkt. 8). Für eine dynamische Demokratie: Mittels Liquide Democracy und Delegated Voting wird permanentes Abstimmen angeboten. Nach eigenem Ermessen sind dabei auch Stimmen an kompetente Bürger weiter zu delegieren. So verliert periodische „Stimmabgabe“ an Bedeutung. Und in Folge werden Parteiräson und Klubzwang bedeutungslos (Siehe Pkt. 9). Wählen und abstimmen ist zu vereinfachen. Es ist so zu vereinfachen wie Geldbeheben am Bankomat und wie bezahlen von Rechnungen per Telebanking. Sämtliche „Politikanbieter“ sind permanent öffentlich zu bewerten (Siehe Pkt. 10).

·          Die Basis für „Reinventing Politics“: In Anlehnung an die Buchtitel „Reinventing Organizations“ von Frederic Laloux&xnbsp; & „Holacracy“ von Brian J. Robertson, sowie den Erfahrungen aus SEMCO & Buurtzorg sind auch für Staat und Politik neue Formen der Zusammenarbeit und Selbstführung der Bürger zu realisieren. Die steigende Komplexität von Gesellschaft, Wirtschaft und Politik verlangt das Ersetzen von Hierarchien durch Selbstführung, Selbstregierung und Teams. Immer mehr Menschen ahnen, „So können wir nicht mehr weitermachen: Überforderte Politiker und unterforderte Bürger.“ Und viele wollen alles anders machen, und landen im Chaos. Aber Beispiele wie Buurtzorg zeigen, diese neuen Ideen funktionieren optimal. Allen diesen Initiativen ist gemeinsam: Sie haben keinen Boss. Darin leben die Menschen Selbstverantwortung und intelligentes Vertrauen. Besonders Ausbildung und Bildung müssen Antworten für die immer häufiger gestellten Sinnfragen formulieren und realisieren. Genauso wie die Parteipolitik nicht realisiert hat, dass die Welt die sie regieren will, sich längst neu organisiert, muss sich auch die Politikwissenschaft erst auf diese erneuerten Organisationsformen „umdenken“. &xnbsp;Zum besseren Verständnis des neuen Denkens und dem anstehenden Umdenken sind folgende Youtube-Videos zu empfehlen: „Frédéric Laloux über die Sehnsucht nach einer anderen Art von Arbeit“ – www.youtube.com/watch?v=TsBjVKJzsKY . managerSeminare Verlags GmbH – 10 Minuten. Abger.: 19.7.2017. „FFCH - FREDERIC LALOUX - THE INTERVIEW (DE)“ - www.youtube.com/watch?v=I0yWnrbBAxk - FILMING FOR CHANGE – 56 Minuten. Abger.: 19.7.2017. „Eine Konferenz zu Reinventing Organizations auf Deutsch“ - www.youtube.com/watch?v=CzD2gpd_txc&t=1870s - Reinventing Organizations – 55 Minuten. Abger.: 19.7.2017. „Reinventing Organizations - wie Unternehmenswandel gelingt“ - www.youtube.com/watch?v=p__0S_mT6xE - Markus Fischer – 43 Minuten. Abger.: 19.7.2017. „#361 Wer will schon arbeiten - Das 7 Tage Wochenende bei Semco“ - www.youtube.com/watch?v=Mpg2aZa6CLY - Dennis Koray – 6 Minuten. Abger.: 19.7.2017.

·         Wie ist die Welt wirklich zu verändern: Dafür ist quer zum Bestehenden zu denken, dafür sind konsequent Muster und Regeln zu brechen, dafür braucht es ein anderes Denken. Siehe dazu: gsohn“ auf: http://ne-na.me/2013/10/29/warum-regelbrecher-die-wahren-innovatoren-sind-und-prozessglaubige-auf-der-strecke-bleiben/ - abger. 13.09. 2015. Regelbrecher denken anders: Sie beherrschen die Kunst des Regelbruchs. Dabei werden immer wieder Regeln gesucht, die es sich lohnt zu verletzen und neu zu definieren. Siehe dazu: „Die Regeln des Regelbruchs“ (Regel 1 bis 15) in: Sven Gabor Janszky & Stefan A. Jenzowsky, Rulebreaker. Wie Menschen denken, deren Ideen die Welt verändern. Wien 2010. Pg. 355 – 364. Führungsmuster wie sie auch für Politiker gelten: 1. Führung muss steuern! 2. Führung muss kontrollieren! 3. Führung muss standardisieren! 4. Führung muss rational entscheiden! 5. Führung muss den kurzfristigen Erfolg suchen! 6. Führung muss beschleunigen! 7. Führung muss sich an Rahmenbedingungen orientieren! (Hans A. Wüthrich, Dirk Osmetz, Stefan Kaduk. Musterbrecher. Führung neu leben. Gabler Wiesbaden 2009). Diese Muster sind zu ändern zu: 1. Es gibt keinen Boss – jeder ist Chef. 2. Jeder ist selbst für seine Aufgaben verantwortlich. 3. Die hohe Komplexität ist nur über Netzwerke und im Team zu beherrschen. 4. Jeder entscheidet selbst, nach Beratung mit den zusätzlich Betroffenen. 5. Entscheidungen müssen nachhaltig & ganzheitlich sein. 6. Entscheiden muss sich am Sinn aktueller Ziele orientieren. 7. Selbstbestimmte Ziele bestimmen unser Handeln, sowie auch immer die Frage was ist noch mehr möglich. Erfolgreiches Querdenken setzt eine Vertrauenskultur voraus. Immer wieder erweisen sich einstmals schräge Ideen bei einem neuerlichen Versuch als Erfolge. „Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom.“ (Indianische Weisheit). Das erkennen und realisieren von Disruption ermöglicht Entwicklungssprünge: z. B. Mit Liquide ist Demokratie und deren Politik zum Nutzen der Bürger grundlegend zu erneuern und für die Herausforderungen der Digitalisierung vorzubereiten.

 

 

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